Wie intensiv war die Freundschaft zwischen Papst Johannes Paul II. und der Philosophin Anna-Teresa Tymieniecka wirklich? Am Dienstagabend zeigt Arte eine BBC-Dokumentation, die das Privatleben des ehemalige Kirchenoberhaupt enthüllen soll.

Stuttgart - Papst Johannes Paul II. soll über Jahrzehnte hinweg eine intensive Freundschaft zu der polnisch-amerikanischen Philosophin Anna-Teresa Tymieniecka gehabt haben. Dieses Geheimnis zumindest behauptet die BBC mit der Dokumentation "Die Geheimnisse von Papst Johannes Paul II." enthüllen zu können, die am Dienstagabend auf Arte gezeigt wird.

 

Demnach soll Papst Johannes Paul II. bereits seit Anfang der 70er Jahre bis hin zu seinem Tod am 2. April 2005 eine intensive Freundschaft zu der Philosophin gepflegt haben. Kennengelernt haben sollen sich der damalige Kardinal von Krakau, Karol Wojtyla, und die verheiratete Geisteswissenschaftlerin und Mutter dreier Kinder im Jahr 1969. Anna-Teresa Tymieniecka soll Wojtyla damals angeboten haben, sein kurz zuvor veröffentlichtes Werk "Person und Jahr" ins Englische zu übersetzen.

Daraufhin soll sich zwischen den beiden zunächst eine intensive Brieffreundschaft entwickelt haben. Doch dabei soll es nicht geblieben sein. Wie die BBC in ihrer Dokumentation zeigt, soll es bald auch schon zu Treffen zwischen den beiden gekommen sein. Unter anderem sollen sie gemeinsam gewandert und Skifahren gewesen sein.

Ganz neu, so heißt es Medienberichten zufolge, sollen diese Enthüllungen jedoch nicht sein. So wollen Insider bereits seit Jahren von der Freundschaft zwischen dem Kirchenoberhaupt und der Philosophin gewusst haben.

Tatsächlich, und das ist neu, zeigt die Dokumentation aber auch mehrere hundert Briefe dieser intensiven Brieffreundschaft sowie zahlreiche Fotos aus Privatbesitz, die Aufschluss über die "Seelenverwandtschaft" des Geistlichen und der Philosophin geben sollen.

Zugleich aber stellen BBC News auf ihrer Website klar, dass es keine Beweise dafür geben soll, dass Papst Johannes Paul II. das Zölibat gebrochen habe. Obgleich Wojtyla beteuert haben soll, die enge Beziehung zu Tymieniecka sei ein Geschenk Gottes für ihn.

Bereits vor einigen Jahren kursierten ähnliche Gerüchte über das ehemaligen Kirchenoberhaupt. So soll Karol Wojtyla auch mit einer KZ-Überlebenden persönlichen Kontakt gehabt haben und ihr dabei geholfen haben, ihre Erlebnisse während der Nazi-Zeit verarbeiten zu können.