Nach der Niederlage gegen den FC Bayern München im DFB-Pokalfinale steht fest: Der VfB Stuttgart braucht nicht nur einen neuen Präsidenten, er braucht auch einen neuen Geist, meint Marko Schumacher.

Berlin - Der VfB hat dem FC Bayern einen großen Kampf geliefert. Das ist aus Stuttgarter Sicht die erfreuliche Nachricht des Pokalfinales in Berlin. Das Bedenkliche ist: ganz Deutschland war offenbar von einem Debakel ausgegangen und stellt nun erstaunt fest, dass das Team von Bruno Labbadia ja doch ganz passabel Fußball spielen kann. Das zeigt, wie der VfB mittlerweile wahrgenommen wird: als graue Maus, die abgehängt wurde.

 

Zur Erinnerung: der VfB ist in der ewigen Bundesligatabelle Vierter, liegt in einer wirtschaftsstarken Region, betreibt eine erfolgreiche Jugendarbeit, hat ein schmuckes Stadion und begeisterungsfähige Fans. Kurzum: er ist ein stolzer Traditionsverein, der alle Voraussetzungen dafür hätte, dauerhaft oben mitzuspielen. Was neben aller Rahmenbedingungen aber auch nötig ist: eine Clubführung, die ein innovatives Konzept hat und so etwas wie Aufbruchstimmung verbreitet. Das vermisst man beim VfB nicht erst seit dieser Saison.

Hundt sollte wissen, was zu tun ist

Als bleierne Zeit werden die zwei Jahre des Präsidenten Gerd Mäuser in Erinnerung bleiben, in denen sich die schlechte Stimmung auf der Geschäftsstelle auf das gesamte Umfeld übertragen hat. Wenn Mäuser nun vorzeitig sein Büro räumt, wird es höchste Zeit, die Fenster aufzureißen und frische Luft reinzulassen. Es bedarf neuer Ideen und eines neuen Geistes. Es reicht nicht, immer nur darauf hinzuweisen, dass das Geld knapp und die sportliche Leitung für den Erfolg zuständig ist.

Es ist schwer vorstellbar, dass es im Großraum Stuttgart tatsächlich niemanden gibt, der die Fähigkeit und das Interesse besitzt, den VfB als Präsident in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Nach Lage der Dinge jedoch wird die Suche erfolglos bleiben, solange Dieter Hundt Aufsichtsratschef ist. Er sollte wissen, was zu tun ist.