Bernd Gögel, Wahlkreis Enzkreis

Der 64-Jährige ist selbstständiger Speditionskaufmann und holte im Enzkreis 19,2 Prozent der Stimmen. In einem Interview mit „Regio-News“ sagte er, dass ihm das Thema Innere Sicherheit besonders am Herzen liege: „Auch Kleinstdelikte müssen geahndet werden und Täter müssen ohne Rücksicht auf Hautfarbe, Religion oder Staatsangehörigkeit, mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werden.“ In der Flüchtlingspolitik verlangt er, eine sofortige Entscheidung bezüglich der gerechten Verteilung der bereits eingereisten Menschen. Sollte dies nicht bis Ende März 2016 gelingen, müsse Deutschland seine Grenzen schließen und die ankommenden Menschen in Lagern an der Grenze menschenwürdig versorgen und in die Herkunftsländer oder die Lager in der Nähe der Herkunftsländer zurückbringen. Als Abgeordneter wolle er sich dafür einsetzen, dass die tatsächlich entstandenen und noch entstehenden Kosten für die Versorgung und Betreuung von Asylbewerbern von der Bundesregierung übernommen werden und gesetzlich abgesichert werden. „Es geht hier um das Prinzip ‚Wer bestellt, der bezahlt‘“, sagte er „Regio-News“. Zudem wolle er für einen freien Internetzugang im öffentlichem Raum kämpfen und für die teils „katastrophalen Verkehrswege“. In der Bildungspolitik spricht er sich für eine „ideologiefreie Pädagogik“ aus und für die „Wiederherstellung der akademischen Freiheit an den Universitäten, die diese durch die Bologna-Reform eingebüßt haben“. AfD

 

Anton Baron, Wahlkreis Hohenlohe

Der 28-Jährige ist der Sohn von russlanddeutschen Heimkehrern. Der Wirtschaftsingenieur ist bei einem Künzelsauer Unternehmen als Produktmanager angestellt und hat eine feste Freundin. Bei der AfD ist er seit Ende 2014 Mitglied. In seinem Wahlkreis Hohenlohe erhielt er 17,1 Prozent der Stimmen. „Wir sind nicht so, wie wir in den Medien dargestellt werden“, verteidigte Baron in der „Südwestpresse“ seine Partei. In den Medien würden immer nur Leute rausgepickt, die mal was Falsches gesagt haben, und das würde dann groß inszeniert. Allerdings sei die Äußerung von Frauke Petry über Waffeneinsatz gegen Flüchtlinge auch für ihn ein Schlag ins Gesicht gewesen, weil sie viel von der Überzeugungsarbeit gefährdet habe, die er bei den Wählern geleistet habe. Der „Südwestpresse“ sagte er, dass ihn die Griechenlandkrise und die Pläne zur Energiewende überzeugt hatten, bei der AfD einzutreten. Es habe ihn „maßlos geärgert“, wie da über die Köpfe der Leute hinweg bestimmt werde. Die Rettungspakete für Griechenland seien wirtschaftlicher Unfug gewesen. AfD

Hans Peter Stauch, Wahlkreis Hechingen-Münsingen

„Wie die Jungfrau zum Kind“ sei Hans Peter Stauch zum Mandat gekommen – das sagte er am Dienstag dem „Reutlinger General-Anzeiger“. Weil die AfD-Kandidatin Carola Wolle zugleich im Wahlkreis 20 angetreten war und dort ein noch besseres Ergebnis erzielt hatte, fällt ihr im Wahlkreis Hechingen-Münsingen gewonnenes Mandat an den Ersatzkandidaten. Für Stauch ist die Politik Neuland: Der 63-jährige, geschiedene Servicetechniker gab zu: „Das ist ein Sprung in ein ganz neues Metier“. Wofür er sich politisch einsetzen will, wisse er aber sehr genau, verweist der 63-Jährige auf sein mehrjähriges Engagement in der AfD. Gleich 2013 sei er in die Partei eingetreten, er habe die AfD bei der Bundestagswahl und bei der Europawahl aktiv unterstützt. Und als ihm der Posten des Ersatzbewerbers für den Landtags-Wahlkreis 61 angetragen wurde, habe er Ja gesagt. Direkte Demokratie nach dem Schweizer Vorbild, gesteuerte Zuwanderung nach Bedarf und Qualifikation, ein „Verbot aller politischen religiösen Aktivitäten, die aus dem Ausland finanziert werden“ – diese Themen seien ihm wichtig. AfD

Heiner Merz, Wahlkreis Heidenheim

Der gebürtige Beinsteiner Heiner Merz (53) absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, später studierte er an der Universität Stuttgart Informatik und BWL. Er sitzt bereits seit 2014 als AfD-Vertreter im Gemeinderat von Fellbach. In Heidenheim trat Merz gegen den Kultusminister Andreas Stoch (SPD) an und sicherte sich 17,2 Prozent. Im Wahlkampf kritisierte er immer wieder Stochs Bildungsplan, in dem die Schüler auch über unterschiedliche sexuelle Ausrichtungen informiert werden sollen. „Statt einer Überbetonung des Sexuellen soll die Zeit lieber für ordentlichen Matheunterricht genutzt werden“, kommentierte Merz in einer Pressemitteilung. Wenn Stoch sexuelle Vielfalt ein „echtes Herzensanliegen“ sei, solle der Kultusminister doch auf den Lehrplan der Waldorfschule Einfluss nehmen, sagte Merz – denn dort gingen die Kinder des Kultusministers auf die Schule.AfDEmil Sänze, Wahlkreis Rottweil: Der 64-Jährige Rentner arbeitete bis zum Jahr 2014 als Betriebswirtschaftler bei der BMW-Bank. Als Pensionär trat Sänze der AfD bei. Bis dahin sei er immer Wähler der FDP gewesen, sagte Sänze dem „Schwarzwälder Boten“ im Januar 2015. In seinem Wahlkreis Rottweil erhielt er 16,4 Prozent der Stimmen. Sänze präsentierte sich im Wahlkampf als tendenziell zurückhaltender AfDler: Von Pegida halte er nichts, sagte er, nachdem er sich selbst in Dresden ein Bild davon gemacht habe. Bei der Bewegung seien Leute dabei, denen er nicht folgen wolle, auch deren Sprache gefalle ihm nicht. AfD