Architektur-Spaziergang in Straßburg Paris-Flair im Elsass – 9 Jugendstil-Bauten zwischen Blütenpracht und Kitsch
Architektur to go: Das Elsass bietet mehr als Fachwerkhäuschen. Wer der Route zu opulenten Jugendstil-Villen, meterhohen Blüten-Mosaiken und kunterbunten Fantasien vom Alten Ägypten folgt, entdeckt ein anderes Straßburg.
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Das städtische Bad vereint Elemente des Jugendstils wie die bunten Glasfenster mit jenen des Neoklassizismus.

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Über dem Haupteingang des Palais des Fêtes in der der Rue de Phalsbourg Nummer 4 scheinen die Buchstaben des Schriftzugs zu tanzen – in seiner kurzen Hochzeit prägte der Jugendstil nicht nur Architektur, sondern neben Mode, Möbel, Malerei auch Typografie. Die Illusion von Bewegung ist typisch. Die Jugendstil-Architekten wollten mit Kurven und runden Formen Schwung in ihren Bauten bekommen, um sich von der starr empfundenen Architektur der klaren Kante abzugrenzen.

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Neben dem Architekten Kuder waren weitere Stuttgarter am Bau des Palais des Fêtes in der Rue de Phalsbourg beteiligt: Decken und Böden kamen von dem damals noch jungen Unternehmen Züblin.

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Wer möchte, kann sich direkt ums Eck vom Palais des Fêtes noch zwei Art nouveau-Bauten in der Rue Sellenick 1 und 3 ansehen.

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Opulent oder kitschig? Das Maison égyptienne in der Rue du Général Rapp 10 mit seinen orientalisierenden Elementen und satten Farben.

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So farbenfroh wie sein Fassadenfresko ist auch der Eingangsbereich des ägyptischen Hauses.

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Inmitten der ungewöhnlichen Fassade zwischen Orientalismus und Jugendstil hat sich der Architekt des Maison égyptienne, Franz Scheyder, verewigt.

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Trotz all der Dekorelemente elegant und leicht: Das Wohnhaus in der Rue du Général de Castelnau 22.

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Den um die Jahrhundertwende dominanten Historismus empfanden die Architekten des Jugendstils als starr und machten sich auf die Suche nach einer neuen Formsprache. Gefunden haben sie diese unter anderem in geschwungenen Linien wie bei diesen Fenstern des eleganten Wohnhauses in der Rue du Général de Castelnau 22.

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Trotz seiner Leichtigkeit lassen sich an dem Wohnhaus in der Rue du Général de Castelnau 22 immer neue Details entdecken. Frauengestalten, Buntglasfenster und gewundene Ranken sind wiederkehrende Elemente im Jugendstil.

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Passend zu all den Blütenmotiven des Jugendstils, verkauft heute ein Florist in der Rue du Général Gouraud Nummer 14 Blumensträuße.

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Auch das zweite Mosaik an der Fassade der Rue du Général Gouraud Nummer 14 stellt eine mit Blüten geschmückte Frau dar – als Allegorie für die Nacht hat sie die Augen geschlossen.

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Mit der breiten Fassade, dem zentralen Balkon und den auffälligen Bögen strahlt das Haus in der Allée de la Robertsau 56 trotz aller Schnörkel Repräsentativität aus. Ein buntes Lilienmosaik schmückt seine oberen beiden Stockwerke.

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Die kunstfertigen Dekorationen waren nicht nur Fassade: Auch Innenräume wurden verziert, wie hier der Eingangsbereich des Hauses mit Lilien-Mosaik in der Allée de la Robertsau 56. Während des Ersten Weltkriegs wurde eine solche reiche Gestaltung zu teuer und Art nouveau geriet in Vergessenheit.

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Selbst die Säulen des Hauses mit Lilien-Mosaik sind mit Stuckranken dekoriert. Das Geländer des Eingangsbereich ist geschwungen.

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Fassaden des Art nouveau sind selten flach, sondern wie diese des Hauses mit Lilien-Mosaik in der Allée de la Robertsau 56 von skulpturalen Elementen beherrscht. Auf die Spitze trieb das der spanische Architekt Antoni Gaudí, weltberühmt für Barcelonas Sagrada Família.

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Noch ein Art nouveau-Gebäude in der Allée de la Robertsau, dieses Mal die Nummer 76: Architekturinteressierte können die Villa Schützenberger heute für gewöhnlich nur von außen durch einen Zaun bewundern.

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Die Fassade von Haus Nummer 22 in der Rue Sleidan entbehrt jeglicher Symmetrie – mit ihren reichen Details macht sie das Hôtel Brion zum Unikat.

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Schmiede- und Schnitzkunst am Hôtel Brion: Der Jugendstil feierte das Handwerk und wandte sich gegen uniforme Massenproduktion, die mit der Industrialisierung aufkam.

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Die Familie des Architekten Brion soll mit Friederike Brion verwandt sein, der elsässischen Pfarrerstochter, die eine kurze Liebschaft mit Johann Wolfgang Goethe hatte. Auguste Brion baute noch weitere Häuser in derselben Straße.

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Detailansicht auf die Rue de l’Académie Nummer 1: Die großen Keramikbilder an der Backsteinfassade zeigen die an der Straßburger Kunst- und Musikhochschule gelehrten Künste und Fertigkeiten.

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Dominieren die Schule in der Rue de l’Académie Nummer 1 von außen die Keramikbilder, sind es von innen die bunten Mosaike der Fenstergläser.

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Von außen hat das städtische Bad am Boulevard de la Victoire 10 mit seiner symmetrischen Fassade und Rotunde wenig mit dem Jugendstil gemein.

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Eine der prachtvollen Schwimmhallen des Bads am Boulevard de la Victoire 10.

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Das Bad am Boulevard de la Victoire 10 steht unter Denkmalschutz und wurde vor einigen Jahren behutsam restauriert.

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Art nouveau war nie nur Architektenbewegung, sondern schlug sich in allen Kunst- und Handwerksformen nieder. In Straßburgs Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (MAMCS am Place Hans-Jean-Arp 1) finden sich auch Arbeiten bedeutender regionaler Jugendstil-Vertreter wie dieser Raumteiler mit Schwänen mit Intarsien aus Eichenholz von Charles Spindler. Spindler war ausgebildeter Maler und nahm an zahlreichen internationalen Ausstellungen teil. Solchen Ausstellungen ist es vor allem zu verdanken, dass sich Art nouveau aus den Zentren in viele Teile Europas verbreitete.

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Neben Spindler gehörte Bildhauer Jean-Désiré Ringel d’Illzach zu den elsässischen Art nouveau-Größen, die im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst ausgestellt sind. Diese Skulptur aus dem Jahr 1893 ist aus Bienenwachs gefertigt und hat die sanften und romantisch angehauchten Gesichtszüge der Art nouveau-Frauenfiguren. Neben regionalen Art noveau-Vertretern, finden sich im Museum auch einzelne Art nouveau-Werke aus anderen Ländern wie die des tschechischen Malers Alfons Mucha.

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Essen gehen im Flair des Jugendstils lässt sich zum Abschluss des Spaziergangs in der Brasserie Floderer in der Rue de l’Outre 8 im Stadtzentrum.

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Auch für die Brasserie Floderer gilt: Blüten sind so omnipräsent...

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... wie Ornamente auf Buntglas.