1. Hockey-Regionalliga Unentschieden fühlt sich für die SV Böblingen wie eine Niederlage an

Konsternierte Blicke bei Keanu Ciafardini und der SV Böblingen: Kurz vor Schluss gingen ihnen zwei Punkte flöten. Foto: Eibner/Christiana Kunz

Bis in die Schlussminute hinein führte die SV Böblingen in der 1. Hockey-Regionalliga bei Rot-Weiß München. Dann gab es eine nicht ganz koschere Entscheidung der bayerischen Schiris.

Bei der SV Böblingen schwankte die Stimmung nach dem Auswärtsspiel bei Rot-Weiß München zwischen Frust und Freude. Mit einem 4:4 hatte sie in der 1. Hockey-Regionalliga erstmals einen Auswärtspunkt errungen, doch es hätten auch drei sein können, schließlich führte sie bis kurz vor Schluss.

 

Die personellen Voraussetzungen waren nicht die besten gewesen. Zwar stand Neuzugang Shohanur Sobuj aus Bangladesch zur Verfügung, dafür fielen Sebastian Kranz, Marius Wilke und Elias Müller kurzfristig krank aus. „Wir hatten nur drei Wechselmöglichkeiten“, blickte Teammanager Giuseppe Ciafardini auf eine dünn besetzte Bank.

Die Partie nahm auch keinen guten Anfang für den Aufsteiger, der früh das 0:1 (3.) kassierte und nach jeweils einem Nachschuss in Folge einer Standardsituation 0:2 (17.) und 1:3 (23.) hinten lag. Für das einzige Erfolgserlebnis in der ansonsten einseitigen ersten Hälfte sorgte Sobuj, der zwischenzeitlich mit direkt verwandelter Strafecke auf 1:2 (19.) verkürzte.

„Das war wirklich nicht gut, dafür lief es in der zweiten Halbzeit umso besser“, nickte Ciafardini. Zur Wende gehörten zunächst einige positions- und spieltaktische Veränderungen, die Interimscoach Gerd Rach in der Pause vornahm. Fortan lief das Kombinationsspiel besser, und sein Team übernahm immer mehr das Kommando. Lohn der Bemühungen war ein Doppelschlag. Erst verkürzte Jona Meyer nach einer gefährlichen Rechtsflanke von Keanu Ciafardini auf 2:3 (42.), kurz danach stellte Frederick Maack nach Konter und finalem Solo den verdienten Ausgleich zum 3:3 (45.) her.

Im Schlussviertel spielten fast nur noch die Gäste, die den Kontrahenten fast gar nicht mehr zur Geltung kommen ließen. Der gegnerische Torwart holte Maack von den Beinen, und den fälligen Siebenmeter nutzte David Scheufele, um seine Truppe mit 4:3 (50.) in Front zu bringen. „Wir hatten sogar noch die Chance zum fünften Treffer“, trauerte Ciafardini einem knapp neben den Kasten gesetzten Ball von Sobuj nach.

Es war bereits die letzte Minute angebrochen, als die Einheimischen mit Hilfe der bayerischen Schiedsrichter noch einmal eine Strafecke zugesprochen bekamen, die tatsächlich zum Endstand von 4:4 (60.) führte. Das trübte natürlich die Freude bei den Böblingern. „Es ist sehr schade, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnen konnten“, fühlte sich für Ciafardini das Unentschieden im ersten Moment wie eine Niederlage an. Trotzdem half der eine Zähler, um mit dem Vorletzten Hanauer THC gleichzuziehen. Wegen des klar schlechteren Torverhältnisses bleibt die SVB aber Schlusslicht.

SV Böblingen: Graf, C.Müller, Babu, Panagis, Shobuj, von der Mülbe, Huber, Schlichtig, Ciafardini, Scheufele, Maack, Meyer, Hasan, Ostermeier, Herrmann.

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