177. Cannstatter Volksfest Zufriedene Gesichter zur Wasen-Halbzeit

Die Festzelte sind auf dem Cannstatter Volksfest gut gefüllt. Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

Mit bereits deutlich über zwei Millionen Besuchern zieht das 177. Cannstatter Volksfest eine positive Halbzeitbilanz, trotz eines kleinen Hakens.

Wenn die Temperatur in der aktuellen Volksfest-Saison im Schnitt zehn Grad niedriger liegt als im Vorjahr, könnten schon auf halber Strecke frostige Zahlen drohen. Dem ist aber nicht so, wie Andreas Kroll und Marcus Christen von der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart zur Halbzeit vor Ort versichern. „Deutlich über zwei Millionen Besucher“ hatten die Kopfkameras an den Eingängen bis zur Schließzeit am Samstag gezählt, was Kroll einen „fast sensationell guten Zuspruch“ nennt, „eben weil dieser trotz schlechtem Wetter und bei teils fast frösteligen Temperaturen erfolgt ist“.

 

Wasen wieder auf Niveau wie vor Corona

Der aktuelle Sonntag sei da noch gar nicht mitgezählt. Zur Mittagszeit rechneten die Veranstalter angesichts des regen Starts und bei aufkommendem Sonnenschein am Wasenhimmel „mit einigen hunderttausend Besuchern“.

Nicht zuletzt freuen dürfte das die Schausteller, die besonders an der Wetter-App hängen und zur Halbzeit eine „eher gemischte Bilanz“ verzeichnen, was Kroll aber relativieren will: „Es gibt immer Gewinner und Verlierer, und noch läuft ja die zweite Halbzeit, mit besseren Wetteraussichten“. Das „hervorragende Ergebnis“ vom Vorjahr mit insgesamt 4,3 Millionen Besuchern im Blick, sieht Kroll das Volksfest wieder „auf ähnlichem Ergebnisniveau wie vor Corona“.

Definitiv gilt das für die Festzelte, wo die Firmen mit ihren Belegschaften wieder gewohnt präsent sind. Nicht zuletzt das macht sich bei den Zahlen bemerkbar,: „Die Zelte haben bei den Reservierungen und beim Bier Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich“, stellt Christen fest. Zu den Gewinnern zählt auch das nun in der Wasenmitte platzierte Albdorf, was nicht nur der Stammkundschaft gefalle, sondern auch „neue Kundenkreise“ anziehe, wie Betreiber Karl Göbel berichtet. Das Albdorf, sagt Göbel, werde als „besonderes Charakteristikum und Alleinstellungsmerkmal des Volksfestes“ wahrgenommen. Eine Attraktion schon in Design und Ausstattung, erst recht mit seinem „zünftigen Angebot“ von regionalen Erzeugern und kleinen mittelständischen Betrieben aus halb Baden-Württemberg. So hatte Göbel bis dato „auffällig viele Amerikaner und Japaner“ als Gäste.

Polizei-Bilanz positiv

Positiv bilanziert wird auch in Sachen Sicherheit – laut Polizei gebe es„keinen Ausreißer nach oben“. Auch nicht hinsichtlich eines angemessenen Umgangs zwischen den Geschlechtern. Bis dato seien „keine schweren Fälle bekannt geworden“. Bewährt habe sich die Zusammenarbeit mit der Wasen-Boje. Eine niederschwellige Anlaufstelle für Frauen. Auch dann, „wenn sie sich mal mit einer Maß Bier überfordert haben“.

Was den Veranstalter noch aufgefallen ist: mehr Familien sind unterwegs, über den Mittwoch als Familien-Tag hinaus, und insgesamt „eine Mischung, die die gesamte Bevölkerung umfasst“, was Kroll so zusammenfasst: „Das Volksfest ist in der Breite der Gesellschaft angekommen, was vor 20 Jahren noch nicht der Fall war.“ Neben vielen jungen Leute, die vor allem die Abende prägen, kämen nun auch „viele Rentner, die den günstigen Mittagstisch nutzen“.

Gäste nun auch wieder mit längerer Anreise

Kurzum: „Das Cannstatter Volksfest hat sich mit viel Arbeit aller Beteiligten von einem Fest mit erheblichem Verbesserungsbedarf zu einer Top-Veranstaltung entwickelt“. Auch deshalb ziehe es nun auch viele Besucher von weither an, was Kroll feststellen lässt: „Das Cannstatter Volksfest ist nicht nur das größte im Ländle, es ist auch ein Fest fürs ganze Bundesland.“

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