Das Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg eröffnet seine erweiterte Ausstellung zur Rote Armee Fraktion. Ausgestellt werden unter anderem Objekte aus der JVA Stammheim.
Das Ludwigsburger Strafvollzugsmuseum eröffnet am 21. Mai die erweiterte Ausstellung zur Rote Armee Fraktion – kurz RAF. Ausgestellt werden beispielsweise die Krankenliege mit Transportgestell, auf der vermutlich Irmgard Möller transportiert wurde, und Zellentüren aus der Justizvollzugsanstalt Stammheim.
In der Haft Pizzaofen gebaut
Zudem stellt der Förderverein Strafvollzugsmuseum selbstgebaute Gegenstände von Jan-Carl Raspe aus. Das RAF-Mitglied hat beispielsweise einen Tauchsieder und einen Pizzaofen während seiner Zeit im Gefängnis gebaut. Aus dem ehemaligen Verhandlungssaal wurden unter anderem eine Überwachungskamera, ein Münztelefon und ein Steuerpult aufbewahrt.
„Ich versuche, mit der Ausstellung einen Erfahrungsraum zu schaffen und die Frage zu stellen, wie man mit Geschichte umgeht“, sagt der Leiter Denis Bury. Um die Rote Armee Fraktion gebe es Mythen und Behauptungen – mit den Ausstellungsobjekten und Materialien, die verschiedene Sichtweisen zeigen, könne sich jeder seine eigene Meinung bilden. Er selbst versuche, mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen, daraus Eindrücke zu sammeln und die Ausstellung damit zu ergänzen.
Ausstellung ist kostenlos
Das Strafvollzugsmuseum liegt in der Schorndorfer Straße 38 in Ludwigsburg im ehemaligen Tollhaus des Gefängnisses – einem der ältesten Gebäude der Barockstadt Ludwigsburg. Der Eintritt zur Ausstellung ist kostenlos. Sie hat mittwochs und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Unter der Woche kann die Ausstellung besucht werden, sofern das Büro besetzt ist. In dem Fall werden Besucher gebeten, sich vor dem Besuch telefonisch unter 07141 / 4 98 76 62 65 oder per Mail an info@strafvollzugsmuseum.de zu erkundigen.
RAF Podcast
Symbolfigur
50 Jahre nach dem Prozessbeginn gegen Gudrun Ensslin, der Mitbegründerin der RAF und eine Symbolfigur des linksterroristischen Widerstands, hat die Stuttgarter Zeitung den Podcast „Gudrun Ensslin – Terror. Haft. Tod.“ aufgenommen.
Plattformen
Der Podcast ist auf der Webseite der Stuttgarter Zeitung und unter Spotify zu finden.