Die beiden neuen Anlagen auf dem Schurwald an der Göppinger Kreisgrenze sind gestoppt worden. Nun steht eine Reparatur an.

Region: Corinna Meinke (com)

Die beiden neuen Windräder auf dem Schurwald nahe der Esslinger Kreisgrenze im Windpark Königseiche/Sümpflesberg bei Ebersbach (Kreis Göppingen) sollen repariert werden. Das teilt der Betreiber, die Uhl Windkraft Projektierungsgesellschaft aus Ellwangen mit. Dafür sollen die Getriebe von beiden Windkraftanlagen ausgetauscht werden, das haben die jüngsten Untersuchungen und ein Testbetrieb ergeben.

 

Weil die beiden Windräder zu laut sind, hatte das Landratsamt Göppingen den Weiterbetrieb untersagt und deshalb stehen die beiden Windräder seit Anfang März still. Auch beim jüngsten Testbetrieb im April wurde festgestellt, dass von den beiden Anlagen zu viel Lärm ausgeht.

Der Lärm der Windräder belästigt die Anwohner

Die beiden Windräder verursachen demnach Brummtöne sowie tieffrequente Geräusche und dieser Lärm belästigt vor allem die Anwohner der Ortschaft Uhingen-Baiereck. Aber vom Lärm belästigt sehen sich nach Angaben der Bürgerinitiative Pro Schurwald auch Menschen in weiteren Schurwaldgemeinden wie beispielsweise in Lichtenwald im Kreis Esslingen.

Zunächst waren Betreiber und Genehmigungsbehörde davon ausgegangen, dass die Lärmproblematik bei hohen Windgeschwindigkeiten nicht auftritt. „Das hat sich als falsch herausgestellt“, erklärte Jupp Jünger vom Umweltschutzamt im Kreis Göppingen zu den inzwischen vorliegenden Auffälligkeitsmessungen.

Die neuen Windräder stehen seit Anfang April still. Foto: Corinna Meinke

„Die beiden Windkraftanlagen dominieren weiter den öffentlichen und politischen Diskurs im Ort.“ Auch überregional sei der Ort für das Thema bekannt. Umso wichtiger sei es für alle Beteiligten, eine Lösung für das Problem zu finden, damit Baiereck eine lebenswerte Heimat bleiben kann, sagte der dortige Ortsvorsteher Vincent Krapf.

Zusammen mit dem Hersteller der Windkraftanlagen, der Firma Nordex, ist der Anlagenbetreiber Uhl zum Ergebnis gekommen, wonach die Getriebe der Windräder ausgetauscht werden sollen. „Wir wollen eine nachhaltige Lösung erreichen“, wird der Uhl-Inhaber Franz Uhl in der Mitteilung zitiert. Für diese Windräder gebe es verschiedene mögliche Getriebetypen und nun solle ein anderes Modell verbaut werden.

Der Betreiber will den Lärm künftig verhindern

„Wir gehen davon aus, dass wir damit die Tonhaltigkeit beseitigen werden. Wir wollen, dass die Anwohner zufrieden sind“, heißt es im Schreiben der Firma Uhl. Der Betreiber plant die Arbeiten in der Zeit nach dem 16. Juni. Um die Teile an den Standort zu bringen, reiche ein normaler Sattelzug aus und ein Großkran sei bereits bestellt, um die Getriebeteile zum in 164 Meter Höhe gelegenen Maschinenhaus zu hieven.

Erst neue Schallmessung, dann Erlaubnis

Bevor die beiden Windräder danach in den Regelbetrieb gehen dürfen, müssen die Betreiber nach Worten von Jupp Jünger in einer erneuten Schallvermessung eines Sachverständigen nachweisen, dass die Lärmbelästigung nicht mehr vorliegt und die genehmigungsspezifischen Auflagen eingehalten werden.

„Wir haben dafür Sorge zu tragen, dass die Rechte der Bürgerinnen und Bürger und der Umwelt als auch die Rechte des Anlagenbetreibers gewahrt werden“, sagte Jünger.

Die Firma Uhl Windkraft Projektierung aus Ellwangen hatte die beiden immissionsschutzrechtlich genehmigten Windenergieanlagen Ende Dezember 2024 erstmalig auf dem Schurwald in Betrieb genommen. Seitdem gingen beim Landratsamt zahlreiche Beschwerden wegen Lärms ein.