Die Stuttgarter Volleyballerinnen bekommen für die Gruppenphase der Königsklasse keinen übermächtigen Gegner zugelost – und geben trotzdem keine vollmundigen Ziele aus. Das hat gute Gründe.

Es gab einen Moment bei der Auslosung der Champions-League-Gruppenphase, da musste Aurel Irion kurz schlucken. Denn Allianz MTV Stuttgart drohte eine Hammergruppe mit Vero Volley Milano und Vakifbank Istanbul. Doch der deutsche Triple-Sieger hatte Glück und wurde nicht diesem Topduo zugelost. Entsprechend fiel das Fazit des Geschäftsführers aus: „Es hätte schlimmer kommen können.“

 

Die Stuttgarter Volleyballerinnen treffen nun auf Savino Del Bene Scandicci (Italien) und BKS Bostik ZGO Bielsko-Biala (Polen) sowie auf einen Qualifikanten. „Es gibt in Europa sicherlich noch größere Hausnummern als Scandicci“, meinte Trainer Konstantin Bitter, „das ist eine sehr spannende Gruppe – ohne einfachen, aber auch ohne übermächtigen Gegner.“

Die Sieger der fünf Hauptrundengruppen qualifizieren sich direkt fürs Viertelfinale, dazu kommen die drei besten Gruppendritten. Allianz MTV Stuttgart schaffte es zuletzt regelmäßig in die Runde der besten acht europäischen Teams, als Ziel wollte Bitter den erneuten Einzug ins Viertelfinale aber nicht ausgeben. „Dafür muss alles passen“, sagte der MTV-Coach, der nach elf Abgängen eine neue Mannschaft aufbauen muss, „die Champions League bedeutet für uns in erster Linie eine Herausforderung, an der wir wachsen wollen. Vergangene Saison wären wir ohne die Entwicklungsschritte, die wir in der Königsklasse gemacht haben, weder Meister noch Pokalsieger geworden. Eine ähnliche Ausgangslage haben wir nun wieder.“ Das sieht auch Aurel Irion so: „Es wäre schön, erneut ins Viertelfinale zu kommen – aber ein Muss ist das ganz sicher nicht.“