Bote einer besseren Zukunft für die B 14: Mit ihrer Erweiterung der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart gibt das Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei dem Stadtraum Halt. Im Innern überzeugt die meisterhafte Inszenierung des Raums.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Stuttgart - Weltweit erleben Bibliotheken einen Boom, der nur oberflächlich betrachtet auf paradoxe Weise die Digitalisierung begleitet. Heute mehr denn je sind die Informationsspeicher, die nie nur bloße Bücherbehältnisse waren, eminente öffentliche Orte. Orte, die die Attraktivität einer Stadt steigern, für die man sich begeistern kann und die deshalb sichtbar sein müssen und nicht hinter banalen Investorenhochhäusern verschwinden dürfen – wie die Stuttgarter Stadtbibliothek. Die Erweiterung der Württembergischen Landesbibliothek in der Landeshauptstadt erfüllt diese Anforderungen. Das Stuttgarter Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei (LRO) setzt in einem entscheidenden Punkt noch etwas drauf: Der 60 Millionen Euro teure Neubau vollbringt ein elementares Stück Stadtreparatur.