Am Samstag startet die auf einem wahren Fall basierende, viel gelobte Krimiserie „Spuren“ im Ersten. Das Remstal kommt dabei groß raus.
Wenn an diesem Samstagabend das Erste zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr die Miniserie „Spuren“ zeigt, dürfte Remstälern einiges sehr bekannt vorkommen. Denn die vierteilige Krimireihe, die auf einem wahren Mordfall bei Freiburg im November 2016 beruht, ist zum Teil im Remstal gefilmt worden.
Drehorte waren neben den typischen Weinbergen unter anderem die Orte:
- Grunbach
- Großheppach
- das Weingut Knauß in Strümpfelbach
- Vinothek des Weinguts Klopfer in Großheppach
In der Vinothek hält die Polizei im Film ihre Pressekonferenzen ab. Und wer ganz genau hinschaut, entdeckt an einer Stelle einen Filmfehler: Da schwenkt die Kamera auf ein Fahrzeug, das anstatt des fiktiven „LBG“-Kennzeichens – die Buchstabenfolge steht für „Lauburg“ – ein „WN“-Kennzeichen trägt.
Serie „Spuren“ basiert auf dem Buch „Soko Erle“
Elf Drehtage habe es zwischen Mitte August und Anfang September vorvergangenen Jahres im Remstal gegeben, berichtet Annette Gilcher von der Pressestelle des Südwestrundfunks (SWR). Danach zog es das Filmteam um den aus Balingen stammenden Regisseur Stefan Krohmer zu weiteren Dreharbeiten nach Bayern. Dass die Wahl auf das Remstal gefallen ist, begründet Annette Gilcher so: „Es sollte eine Region im Südwesten sein, die von hügeligen Weinbergen samt Anbindung zu Wald und Fluss geprägt ist, sodass die Auffindesituationen von den Gegebenheiten her zu denen der realen Situationen passt, an die sich die Serie anlehnt.“
Als Grundlage für das Drehbuch von „Spuren“ diente nämlich das von Walter Roth verfasste Sachbuch „Soko Erle“. Roth war früher Polizeisprecher in Freiburg und Mitglied der Sonderkommission, die seinerzeit den Mord an einer 27-jährigen Joggerin in der Kleinstadt Endingen am Kaiserstuhl aufklären musste. Im Buch schildert Walter Roth, wie die Polizei in solchen Fällen vorgeht. Die Serie legt ebenfalls einen Schwerpunkt darauf und gibt so interessante Einblicke in die mühselige, monatelange Ermittlungsarbeit, die nicht selten in einer Sackgasse endet. Im vorliegenden Fall etwa fragten sich die Ermittler, ob beim gewaltsamen Tod einer weiteren jungen Frau in der Nähe nur wenige Wochen vorher der gleiche Täter am Werk gewesen war.
Nina Kunzendorf und Katja Bürkle spielen mit
Nina Kunzendorf spielt die Kriminaloberrätin Barbara Kramer, die die Ermittlungen mit ihrem im Ort Buchingen verwurzelten Kollegen Thomas Riedle leitet. Die Rolle ist mit Tilman Strauß besetzt, der als gebürtiger Ulmer Schwäbisch spricht. Das klingt authentisch, was nicht bei allen Figuren, die sich teils in Schwäbisch, teils Badisch versuchen, der Fall ist. Die aus Fellbach stammende Katja Bürkle mimt die Rechtsmedizinerin Christine Birkle.
Die Pressekonferenzen, zu denen Polizei und Staatsanwaltschaft im Film einladen, sind im August 2023 in der Vinothek des Weinguts Klopfer in Großheppach gedreht worden. „Einige Monate vorher hat eine Agentur deswegen bei uns angefragt“, erzählt Christoph Klopfer: „Wir hatten in der Woche im August sowieso keine Veranstaltungen und eine kleine Verschnaufpause, also haben wir zugesagt.“ Da die Location für verschiedenste Veranstaltungen gedacht ist, mussten die Klopfers nicht viel umräumen. Das Mobiliar brachten die Filmleute zum Großteil selbst mit.
Das Weingut Klopfer als Drehort
Die Dreharbeiten seien sehr spannend, aber auch unglaublich aufwendig gewesen, erinnert sich Christoph Klopfer: „Jede Woche wollte ich das nicht haben.“ Noch hat er keine Gelegenheit gehabt, sich die Serie vorab in der Mediathek anzuschauen. Kein Wunder: bei Familie Klopfer spielt derzeit nämlich der erst vor wenigen Tagen geborene Sohn die Hauptrolle.
Anschauen will sich Christoph Klopfer die Miniserie aber schon – schließlich will er sehen, welche Szenen und Bilder es letzten Endes in den Film geschafft haben. Seine Frau muss er jedoch vermutlich zum Fernsehabend überreden. „Sie ist Polizistin und schaut Krimis wie zum Beispiel den Tatort gar nicht gerne an. Sie sagt, was da gezeigt wird, ist total unrealistisch.“ Vielleicht kann die Serie „Spuren“ da doch punkten.
Serie „Spuren“
Sendetermin
Die erste Folge ist am Samstag ab 20.15 Uhr im Ersten zu sehen und wie die weiteren drei Folgen auch in der ARD-Mediathek zu finden.