Bosch Power Tools Aus für Bosch-Werk in Leinfelden: Mehr als 700 Menschen sind betroffen

Otto Ruppaner Foto: Ines Rudel

Otto Ruppaner, Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, bewertet die geplante Schließung des Boschwerks Leinfelden als einen harten Schlag – „auch für unsere Stadt“.

Ende des kommenden Jahres will der Bosch-Konzern das Stammwerk für Elektrowerkzeuge in Leinfelden-Echterdingen schließen. Die Beschäftigten vor Ort sprechen davon, dass diese Nachricht „wie eine Bombe eingeschlagen“ hat. Auch Otto Ruppaner, Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, lässt diese Nachricht alles andere als kalt. „Die geplante Schließung des Boschwerks in Leinfelden-Echterdingen ist ein harter Schlag – in erster Linie für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für unsere Stadt“, teilt er mit.

 

„Allein in der Produktion stehen rund 230 Beschäftigte vor einer ungewissen Zukunft – hinzu kommen 480 Arbeitsplätze, die bereits zuvor in Verwaltung, Entwicklung und Zentrale abgebaut wurden“, erklärt er. Insgesamt seien mehr als 700 Menschen direkt betroffen. „Das ist mehr als eine Zahl – das sind Existenzen, Familien, persönliche Schicksale“, betont er. Die Entscheidung des Unternehmens sei aus seiner Sicht aber auch ein Warnsignal. Der Wirtschaftsstandort Deutschland stehe unter Druck. „Bürokratische Hürden, hohe Energiekosten und fehlende Investitionsanreize machen es Unternehmen zunehmend schwer, wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt Ruppaner. Der Rathauschef fordert deshalb „eine echte wirtschaftspolitische Kehrtwende“ von der neuen Bundesregierung. „Denn wir vor Ort in den Kommunen sind es, auf die sich die Folgen der Deindustrialisierung unmittelbar auswirken und die diese auffangen müssen.“

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen stehe im engen Austausch mit dem Unternehmen Bosch zur Zukunft des Standorts. „Unser Ziel ist es, gemeinsam Perspektiven für das Gelände zu entwickeln, die Wertschöpfung zu sichern und zur wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit beizutragen“, betont er. Welche finanziellen Konsequenzen die Werksschließung für die Kommune tatsächlich mit sich bringen werde, könne jetzt noch nicht abschließend bewertet werden. „Aber wir nehmen diese Entwicklung sehr ernst.“

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