Die Zahlen sprechen für sich: Bei der Ausländerbehörde ist aktuell ein Drittel der 170 Stellen nicht besetzt, der durchschnittliche Krankenstand beläuft sich auf 35 Tage. Deshalb müsse man sich „auf die zwingend notwendigen Fälle konzentrieren“, sagt Clemens Maier (Freie Wähler). Die Mitarbeiter, die bald Verstärkung bekämen, täten ihr Bestes, so der Ordnungsbürgermeister. Stadtrat Luigi Pantisano (Linke) betont, Ausländer würden im Amt oft Ablehnung erfahren. Zwar seien die Gesetze dafür ausgelegt, die Tür für Ausländer eher geschlossen zu halten. Mitarbeiter nützten ihr eigenes Ermessen aber nicht, um dem entgegenzuwirken. „In der Behörde herrscht keine Willkommens-, sondern eine Ablehnungskultur“. Das habe viele Mitarbeiter traumatisiert und zur Kündigung veranlasst. Daraus schließt er, dass jene blieben, denen eine konsequente Haltung nichts ausmache. Mit der Kritik am Zustand der Behörde ist das Linksbündnis nicht alleine. Die meisten Fraktionen warfen der Rathausspitze zuletzt Versagen auf der ganzen Linie vor.