Ludwigsburgs Basketballer haben bei ihrem Angstgegner in Bonn gewonnen – und das obwohl ihr Trainer ebenso gefehlt hat wie der Kapitän. Was war da los?

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Die Partie des Basketball-Bundesligisten MHP Riesen Ludwigsburg am Montagabend in Bonn stand unter keinen guten Vorzeichen – vorsichtig ausgedrückt. Trainer John Patrick krank zu Hause genau wie Sohnemann Jacob Patrick und Kapitän Yorman Polas Bartolo (Wadenprobleme), der sich zuletzt so einige Scharmützel an früherer Wirkungsstätte geliefert hatte. Fehlende Brisanz? Von wegen! Die Ludwigsburger beendeten ausgerechnet jetzt die Serie von zuletzt zehn Niederlagen beim Angstgegner mit einem 89:79 (46:34).

 

„Wir haben von Beginn an die richtige Intensität aufs Feld gebracht und damit die Bonner ein bisschen überrascht“, sagte Interimscoach Lars Masell, der seinen Chef damit glänzend vertrat. Wie auch die gesamte Mannschaft angeführt von Spielmacher Ezra Manjon (23) Punkte) sowie Neuzugang Jarred Ogungbemi-Jackson (17), der hinterher sagte: „Wir haben sehr diszipliniert gespielt und mit viel Energie.“

Sehr zum Leidwesen der Bonner: „Bei uns ist alles schief gelaufen von der ersten Minute an“, sagte Trainer Roel Moors und fügte hinzu: „Ich hatte das Gefühl, dass auch meine Auszeiten nichts gebracht haben.“ In diesem Duelle Offensive (Bonn) gegen Defensive (Ludwigsburg), wobei die Riesen noch neun Freiwürfe haben liegen lassen. Aber jetzt erst einmal Zweiter in der Tabelle sind. Sieh an!

Nach dem Spiel ist übrigens vor dem Spiel. Denn bereits an diesem Mittwoch müssen beide Mannschaften schon wieder international antreten. Eine Verlegung hatte die Liga mit Rücksicht auf den bestehenden TV-Vertrag mit Dyn abgelehnt. Die Riesen wollen das Beste daraus machen und im Fiba Europa Cup bei den Caledonian Gladiators ihre weiße Weste behalten.