Ludwigsburgs Basketballer haben bei Ex-Meister Ulm bis zur letzten Sekunde einen Erfolg in der Hand gehabt – aber nicht genutzt. Offensive bleibt die Problemzone.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Eine gute und eine schlechte Nachricht von den MHP Riesen Ludwigsburg. Die ließen am Samstagabend beim Ex-Meister ratiopharm Ulm lediglich 63 Punkte zu – verloren aber trotzdem mit einem Korb. Dabei hatte es die Mannschaft 0,2 Sekunden vor Schluss noch selbst in der Hand, zumindest die Verlängerung zu erreichen. Justin Simon bekam drei Freiwürfe zugesprochen, verwandelte zwei zum 62:63 und scheiterte mit dem letzten, genau wie mit dem Abpraller danach. Aus, vorbei. Am Ende jubelten nur die Ulmer.

 

„Natürlich fühlen wir uns schlecht“, sagte Unglücksrabe Simon, der mit 15 Punkten trotzdem bester Werfer des Spiels war, das erneut in eine Defensiv-Schlacht mündete. In dieser Hinsicht haben die Ludwigsburger auch vieles richtig gemacht, doch die Offensive erweist sich eindeutig als Problemzone. Angefangen bei den Basics wie Freiwürfen (nur 9 von 16 verwandelt); aber auch bei den Zwei-Punkte-Versuchen ist kein Spieler da, der Treffsicherheit beweist. Und bei den Distanzwürfen haben die Riesen am Samstag vor 5773 Zuschauern zwar gut begonnen (über 80 Prozent Treffer im ersten Viertel), doch anschließend auch stark nachgelassen. Und dann hilft eben am Ende auch die beste Verteidigung nichts.

Hinzu kam, das Kellan Grady mit seiner Handverletzung aus dem Braunschweig-Spiel erneut pausieren musste, während Kevin Cross anders als am Mittwoch zumindest zu einem Kurzeinsatz von knapp fünf Minuten kam, dabei aber auch keine Pluspunkte sammeln konnte – und erster Streichkandidat sein dürfte.

Bevor es im Pokal-Achtelfinale nächsten Sonntag (16.30 Uhr) gegen den Mitteldeutschen BC weitergeht, steht bereits am Dienstag (19.30 Uhr) der Start in den internationalen Fiba Europe Cup auf dem Programm gegen die Caledonia Gladiators aus Schottland – und somit die Chance, sich in der Offensive möglicherweise Selbstvertrauen zu holen.