Ein paar Mal falsch abgebogen – wohin das führt zeigt der italienische Autor Davide Coppo in seinem Debüt, dessen Titel wie eine Drohung klingt: „Der Morgen gehört uns“.
In Ländern, die eine problematische politische Entwicklung nehmen, ist die Literatur umso interessanter. Weil sie in Bereiche dringt, die sich anderen Beschreibungsformen entziehen, jene wogende Hinterwelt aus Gefühlen, Unsicherheiten, Enttäuschungen und Ressentiments, die im Zweifel darüber entscheidet, welche Richtung man einschlägt. Im Falle des jungen Ettore in Davide Coppos Roman „Der Morgen gehört uns“ ist das eine Folge von Abzweigen, die immer weiter nach rechts führen. Wie die literarische Einbildungskraft in diesem Fall mit der Wirklichkeit zusammenhängen könnte, enthüllt der Autor in seiner Danksagung am Schluss: „Alles in diesem Buch ist Fiktion, wirft jedoch seine Schatten zurück auf eine reale Vergangenheit.“