Ulrich Rüdenauer erzählt in seinem Debüt „Abseits“ von einer harten Nachkriegskindheit auf dem Dorf. Zeitgeschichte und Fantasie verbünden sich darin auf beglückende Weise.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Was in der Literatur an Bedeutsamkeit gewinnt, gehorcht anderen Gesetzen als die Welt, die sie zur Darstellung bringt. In ihr rückt in den Mittelpunkt, was das Leben von sich stößt. Und aus dem Nicht-Dazugehören, Am-Rand-Stehen kann eine große Geschichte werden, wenn sich jemand findet, sie mitzuteilen. In dem Debüt des in Bad Mergentheim geborenen Autors Ulrich Rüdenauer ist das ein sich im Hintergrund haltender Ich-Erzähler, der aufgeschrieben hat, was ihm ein alter Mann über seine Kindheit in einem Dorf im Hohenlohischen zu Beginn der Fünfzigerjahre anvertraute.