Die Figur des Jungen ist an ihrem angestammten Platz in Bad Cannstatt zurück. Wasser wird aber wohl erst an Aschermittwoch fließen. Der Installateur wurde am Schmodo von den Narren ausgebremst.

Große Freude bei den Hästrägern des Cannstatter Kübelesmarkts: Nicht nur die Straßenfasnet geht in die heiße Phase, auch die Figur des Erbsenbrunnens ist am Schmotzigen Donnerstag an ihren angestammten Platz an der Marktstraße zurückgekehrt. Mit einem mobilen Kran wurde sie am Mittag auf den Sockel gesetzt. Damit ist das Cannstatter Wahrzeichen, das 1929 von Bildhauer Fritz von Graevenitz aus gelbem Travertinstein errichtet wurde, wieder komplett.

 

Die Lücke klaffte seit dem vergangenen Sommer im Herzen der Altstadt: Am späten Abend des 5. Juni 2024 ist der Brunnen mutwillig beschädigt worden. Ein 32 Jahre alter Mann soll mit einem Schirmständer aus Beton auf den steinernen Jungen, der auf einer übergroßen Erbse steht, eingeschlagen haben. Dadurch geriet die 150 Kilogramm schwere Figur in Schieflage, wurde schließlich enthauptet und an der Nase beschädigt. Die Wasserleitungen aus Edelstahl, die stark deformiert wurden, verhinderten, dass der Bub auf den Rand des Brunnens krachte.

Nase mit Mörtel gerichtet

Im Anschluss wurde die Figur abmontiert und von Steinmetz Christian Schulz auf Vordermann gebracht. „Beschädigungen an der Nase wurden mit Mörtel gekittet“, so Schulz. Auch andere Macken habe man auf diese Weise ausgebessert. Kopf und Körper sind indes mit einer Edelstahl-Gewindestange fest miteinander verbunden, diese wurde wiederum mit Epoxidharz eingeklebt. Mit der gleichen Vorgehensweise hat er dann auch am Donnerstag die restaurierte Figur wieder – hoffentlich dauerhaft – auf den Sockel gesetzt.

Dass aus den vier Hähnen noch kein Wasser fließt, ist ein Stück weit den Narren des Kübelesmarkts zu verdanken. Sie haben am Mittwoch ihre Waschküche, also einen umgebauten Bauwagen, wie offenbar mit der Stadt vereinbart, einige Meter hinter dem Erbsenbrunnen abgestellt. Die Stützen aus Holzplatten und Ziegelsteinen sind jedoch ausgerechnet so platziert worden, dass ein Kanaldeckel blockiert und somit einem Installateur der Zugang zur im Untergrund verbauten Technik des Brunnens verwehrt wurde. Der Handwerker will am Aschermittwoch, 5. März, wieder in der Marktstraße vorbeischauen. Denn dann ist schließlich die diesjährige Fasnet vorbei.