Alle Jahre wieder kommt nicht nur Weihnachten. Sondern auch der Christmas Garden. Die Wilhelma erstrahlt im Glanz von 31 Illuminationen, viele davon sind erstmals zu sehen.
Die Nikoläuse aus Schokolade waren die ersten Weihnachtsboten. Aber dann kommt schon der Christmas Garden. Weit vor dem ersten Advent setzt er die Wilhelma ins rechte Licht.
Die Tiere schlafen
Am Freitagabend spazierten die ersten Flaneure auf der Suche nach Erleuchtung durch den zoologisch-botanischen Garten. Normalerweise sind die Bewohner nachts ungestört, kehrt doch Ruhe ein, wenn die Sonne untergegangen ist. Jetzt bleibt es hell. Der Christmas Garden erleuchtet die Dunkelheit, sorgt für Strahlkraft. Und beschert der Wilhelma in den trüben und mauen Wintermonaten viele Besucher.
Die Tierhäuser sind geschlossen, die Bewohner schlafen. Die Pinguine, die Pelikane und die Flamingos sind noch wach, ob sie sich wundern, wie ihr Zuhause in den Abendstunden nun aussieht? Die Experten aus der Wilhelma versichern, diese Tiere seien ohnehin neugierig und würden es mögen, wenn was los ist bei ihnen. Eine gute Aussicht haben sie auf jeden Fall.
Gut zwei Kilometer lang ist der Rundweg durch die Wilhelma. Millionen Lichtpunkte, 60 Kilometer Kabel für die 31 Installationen, 12 Kilometer Kabel für den Ton, 50 Mitarbeiter sind täglich da, und acht Menschen haben 1400 Stunden geschuftet, damit die Installationen entlang des Weges leuchten. Soweit die Daten. Der Lichtdesigner Andreas Boehlke muss daraus Träume basteln. Und die Menschen vergessen lassen,wie viel Aufwand und Technik es braucht, um den Zauber zu erschaffen. Folglich sind die Namen der Lichtspiele auch sehr poetisch: Es tanzen Schneeflöckchen und Weißröckchen, es gibt den Zauberwald der Unendlichkeit, einen Sternenreigen und Streiflichter, glitzernde Nachtfalter, eine kosmische Reise – und unbeschwerte Leichtigkeit. Der Name ist Programm.
Mal unbeschwert und leicht sein, entrückt vom trüben, grauen November, dem Alltag und allen Krisen. An der Wand des Schmetterlingshauses flattern natürlich Schmetterlinge. Wie man überhaupt den Eindruck hat, dass dieses Jahr die Umgebung besser einbezogen wird. Die Fontänen im Seerosenteich biegen und winden sich zur Musik. Und am Landhaus wachsen Efeu und Klatschmohn. Wer immer sich die Namen der Lichtspiele ausdenkt, scheut vor dem ganz großen Aufschlag nicht zurück: Ursprung des Lebens heißt diese Installation. Nebelmonde gibt es. Und ein aus Händen gebildetes Herz. Für die obligatorischen Fotos.
Im Vorjahr kamen 150 000 Menschen. Ein Erfolgskonzept, das 2016 seinen Anfang in Berlin nahm. 2018 kam Stuttgart zeitgleich mit Dresden als zweite Stadt dazu, weil Christian Doll von C2-Concerts den Christmas Garden in die Wilhelma holte. Nunmehr gibt es die Lichterschau in 15 Städten in fünf Ländern. C2-Concerts veranstaltet neben Stuttgart auch den Christmas Garden auf der Mainau und in Karlsruhe. Doch Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin ist sicher: „Der Christmas Garden ist der schönste in Deutschland und Europa!“ Klappern gehört zum Handwerk. Und wenn man schon so viel Licht hat, warum soll man es dann unter den Scheffel stellen.
Öffnungszeiten Der Christmas Garden dauert bis zum 12. Januar. Einlass ist zwischen 17 und 20.30, Ende um 22 Uhr. Karten kosten für Erwachsene bis zu 24,90 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 Jahren bis 19,90 Euro. Familien zahlen an den Familientagen am 18. und 25. November sowie am 2. und 9. Dezember von 39,90 Euro an.
Christmas Garden
Öffnungszeiten
Der Christmas Garden geht bis zum 12. Januar. Einlass ist zwischen 17 und 20.30 Uhr. Ende um 22 Uhr. Karten kosten für Erwachsene bis zu 24,90 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 Jahren bis 19,90 Euro. Familien zahlen an den Familientagen am 18. November, 25. November, 2. Dezember und 9. Dezember von 39,90 Euro an.