Als einzige evangelische Gemeinde auf den Fildern gibt es in Echterdingen am 31. Oktober eine „Church Night“, also ein buntes Programm zum Reformationstag.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Wenn wie jetzt die Zahl der dunklen Stunden wieder täglich zunimmt, gewinnen gut beleuchtete Orte als Zeichen des Zusammenseins wieder an Bedeutung. So ist an diesem Donnerstag, 31. Oktober, die evangelische Stephanuskirche in Echterdingen von innen wie von außen besonders aufwendig beleuchtet, auch am Kirchplatz davor gibt es viele leuchtende Überraschungen.

 

Der besondere Feiertag der evangelischen Gläubigen

„Unsere Botschaft ist: Willkommen zuhause in der Kirche und im Gemeindeleben. Diese Botschaft gilt für Kinder wie für Erwachsene gleichermaßen, das wollen wir mit einem Familiengottesdienst von 18 Uhr an vermitteln“ – Jonas Harst, zuständig für die Jugendarbeit in der Echterdinger evangelischen Gemeinde, hat dieses Programm entwickelt. Der Reformationstag, ist traditionell ein ganz besonderer Feiertag der evangelischen Gläubigen. Denn am 31. Oktober 1751 hat Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an der Schlosskirche von Wittenberg angeschlagen, was heute als Auftakt der Reformation gilt.

Und mit dieser „Church Night“, also einer neuen Form von Kirchennacht, will Harst diesen traditionellen Feiertag, um einige Aspekte bereichert, neu beleben. Harst: „Alle sind willkommen, auch jene, denen der Feiertag bisher überhaupt nicht bewusst war. Die ganz zufällig hier an der Kirche vorbeigehen und sich fragen, was denn hier los ist.“ Denn an diesem Abend spielt dort eine Liveband, es gibt Punsch und Kürbissuppe, Bastelgelegenheiten für Kinder. Und eben ganz viel Gelegenheiten zum gemeinsamen Gespräch. Manch einer mag sich an der englischsprachigen Begrifflichkeit stören, aber vielleicht tröstet das: Die „Church Night“ hat Harst nun zum zweiten Mal in Echterdingen organisiert. Und schon im vergangenen Jahr kamen an die 200 Besucher. Das sei halt der Trend der Zeit. „Wir haben auch etliche Plakate für die Schaukästen gedruckt“, so Jonas Harst. „Aber am meisten Resonanz haben wir über die Kommunikation in den sozialen Medien bekommen, vor allem über Whatsapp. Da ist ein sehr reger Austausch entstanden“, berichtet Harst.

Alle sind willkommen

Eine andere Gepflogenheit hat sich in der Nacht des 31. Oktober in den vergangenen Jahren breit gemacht: Halloween. Harst beschäftigt sich nun aber nicht mit der Frage, ob dies Konkurrenz sei oder nicht: „Bei uns sind alle willkommen.“ Katholiken gehörten ausdrücklich mit dazu. Aber die haben ja gleich tags darauf am 1. November mit Allerheiligen ihren Feiertag.