Der 24-Jährige Christoph Herre gewinnt deutlich die Bürgermeisterwahl in Walheim. Der 3500-Einwohner-Ort im Kreis Ludwigsburg hat in Zukunft den jüngsten Bürgermeister in Baden-Württemberg. Das sind die Gründe für seinen Erfolg.

Ludwigsburg : Emanuel Hege (ehe)

Der erst 24-jährige Student Christoph Herre wurde am Sonntag zum neuen Bürgermeister von Walheim gewählt. Der gebürtige Bönnigheimer setzte sich im ersten Wahlgang mit 85,5 Prozent der Stimmen durch und löst damit Moritz Baumann aus Kürnbach als jüngsten Bürgermeister in ganz Baden-Württemberg ab.

 

Das Ergebnis habe ihn überrascht, und er sei froh, dass seine Mühen honoriert worden seien, sagte Herre nach der Wahl. „Ich war in den letzten Wochen auf jeder Veranstaltung in Walheim und häufig persönlich anzutreffen – das hat vermutlich den Unterschied gemacht.“ Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern machte Herre zudem mit einer eigenen Webseite und einem Instagram-Kanal Wahlkampf. Er präsentierte sich heimatverbunden und nahbar – mit Posaune, bei der Feuerwehr und als Hobby-Wengerter.

Herre hat eine abgeschlossene Ausbildung als Zerspanungsmechaniker und beendet in den kommenden Monaten sein Bachelor-Studium an der Verwaltungshochschule Ludwigsburg. In seiner Amtszeit will Herre unter anderem die Verwaltung digitalisieren, serviceorientierter aufstellen und für mehr Transparenz sorgen.

Christoph Herre (links) ist der klare Sieger der Bürgermeisterwahl in Walheim. Die stellvertretenden Bürgermeister Wilhelm Weiss und Sandra Horwath-Duschek gratulierten dem 24-Jährigen. Foto: Foto: Martin Kalb

Der 24-Jährige setzte sich bei der Wahl gegen drei weitere Kandidaten durch. Gegen den Gemmrigheimer Gemeinderat Jürgen Böhm (2,4 Prozent), gegen das 29-Jährige SPD-Mitglied Manuel Hermann aus Besigheim (2,6 Prozent) und gegen den Lokalmatador aus Walheim, Christian Haberland (9,3 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 53,1 Prozent. Die Wahl fand statt, weil Tatjana Scheerle vorzeitig aus dem Amt ausgeschieden war. Zwischen Scheerle und dem Gemeinderat war es zu Zerwürfnissen gekommen. Die Rathauschefin war vor ihrem Weggang etwa zwei Monate krankgeschrieben und arbeitet nun beim Landratsamt.