Die Art Basel expandiert nach Katar – und der Aufschrei ist groß. Unser Kolumnist findet die Kritik daran zwar plausibel – aber auch wohlfeil.
Nun ist es offiziell: Mit der Art Basel expandiert die wichtigste Kunstmesse der Welt nach Katar. Der Aufschrei erfolgte prompt: Doppelmoral! So beklagte etwa die „Basler Zeitung“, die Ausweitung der Geschäfte sei „politisch und gesellschaftlich in mehrerer Hinsicht stossend“, halte doch die öffentliche Hand Anteile an der Ausrichterin der Messe, der MCH Group. Während sich Politiker im Inland gerne als „geschlechtergerecht, klimagerecht und lohngerecht“ inszenierten, hätten sie offenbar kein Problem damit, dass ein staatsnahes Unternehmen unter dem bunten Deckmantel der Kunst in einem Land Profit macht, in dem Frauen diskriminiert werden, Wohlstand auf fossilen Energien basiert und Migranten unter sklavenähnlichen Bedingungen schuften.
