Hier zählt jeder gelaufene Kilometer: Am 6. April ist der Ditzinger Lebenslauf zugunsten des Vereins Mukoviszidose. Wer nicht in der Glemsaue laufen will, kann trotzdem mitmachen.
Rennen, joggen, walken, spazieren. Am anderen Ende der Welt oder in Ditzingen in der Glemsaue: Es ist nicht mehr lang hin bis zum 27. Ditzinger Lebenslauf.
Auch dieses Jahr findet die Benefizveranstaltung zugunsten von Menschen mit Mukoviszidose – eine seltene, nicht heilbare Stoffwechselkrankheit – in hybrider Form statt. Vom 28. März bis 6. April laufen die Teilnehmenden interaktiv, also wann und wo immer sie wollen. Am 6. April ist der Präsenzlauf mit definierter Strecke rund um das Ditzinger Schulzentrum in der Glemsaue.
Hybrides Format hat sich bewährt
So oder so, das Prinzip ist das Gleiche: Wer mitmachen will, sucht sich einen Sponsor, der für jeden gelaufenen Kilometer einen Festbetrag an den Mukoviszidose-Verein überweist – und los geht’s. „Hybrid hat sich bewährt und wird beibehalten“, sagt Jana Maierhofer, die Projektleiterin der Regionalgruppe Ludwigsburg-Heilbronn des Vereins Mukoviszidose. Das führt auch dazu, dass sich am 6. April die Läufer nicht allzu sehr auf die Füße treten, weil weniger los ist als vor der Hybrid-Einführung.
Der Blick ins System verrät Jana Maierhofer, dass sich bereits mehr als 1000 Personen angemeldet haben, davon etwa 700 für den Präsenzlauf. Die Zahl liege „voll im Rahmen“, sei vergleichbar mit der vergangenes Jahr zu dieser Zeit, meint die Ditzingerin. Sie ist froh, dass der diesjährige Lauf nicht auf ein Konfirmationswochenende fällt. Dadurch seien voriges Jahr helfende Hände, aber auch Teilnehmende weggebrochen.
„Die Unterstützung ist groß“
Nichtsdestotrotz ist der Ditzinger Lebenslauf bundesweit der größte Lauf zugunsten von Menschen mit Mukoviszidose. Und immer auch eine „Wettergeschichte“, weiß Jana Maierhofer: Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen kommen freilich mehr Läufer und Besucher spontan als bei Regen. Gleichwohl hoffen die Veranstalter auf möglichst viele Anmeldungen vorher. Der Planung wegen, denn bei dem Charitylauf mit „Familienfest-Charakter“ gibt es freilich auch Essen und Getränke.
Obwohl dieses Jahr keine Neuerungen vorgesehen sind: „Man muss an so vieles denken“, sagt Jana Maierhofer und denkt an die zahlreichen Genehmigungen. An diesem Samstag werden die Banner aufgehängt. Letzte Bestellungen gehen vor dem Fest raus, Fragen von Sponsoren etwa müssen noch beantwortet werden. Helfer zu finden, habe diesmal relativ gut geklappt, berichtet Jana Maierhofer von rund 100 Freiwilligen. Viele würden den gesamten Tag mitanpacken, also von 8 bis 16 Uhr. 380 Positionen seien am 6. April zu besetzen, Auf- und Abbau nicht miteingerechnet. „Die Unterstützung ist groß“, stellt Jana Maierhofer erfreut fest.
Sie hofft, dass am Laufsonntag auch die Bereitschaft der Leute vor Ort groß ist, das Leergut zurückzubringen. Zuletzt sei einiges abhandengekommen, selbst die gemieteten Laufbecher – die Getränke entlang der Strecke werden wieder in Mehrwegbechern ausgeschenkt. „Mehr als 200 Becher haben gefehlt“, so Maierhofer. Rund 150 Euro Pfand hätten die Veranstalter zahlen müssen. „Wir hoffen auf die Vernunft“, sagt Jana Maierhofer. Pfand zu verlangen, sei recht aufwendig.
Viele Projekte dank Spenden
151 000 Euro Spenden sind vergangenes Jahr zusammengekommen. „Darüber sind wir sehr glücklich. Wir konnten alles verwirklichen und unterstützen“, sagt Jana Maierhofer und auch, man sei in der Pflicht zu liefern, zumal aus Ditzingen für gewöhnlich ein großer Batzen Geld kommt. Zu den Projekten, die mit den Spenden finanziert werden, gehören die Stelle einer Nurse in der Lungenfachklinik am Robert-Bosch-Krankenhaus und eine Arztstelle im Olgahospital. Außerdem fließt Geld in Unterstützungsfonds – dank denen zum Beispiel Hilfsmittel gekauft werden, die sich Patienten nicht leisten können –, in die Physiotherapie und die Forschung. Letztere sei extrem wichtig, sagt Jana Maierhofer. Fortschritte könnten für die Patienten große Veränderungen herbeiführen. So wurde im Jahr 2020 ein neues, vielversprechendes Medikament genehmigt, das für mehr als vier Fünftel der Patienten wirksam ist.
Die Mukoviszidose und der Lebenslauf
Krankheit
Mukoviszidose, auch Zystische Fibrose (CF) genannt, ist eine unheilbare und vererbbare Stoffwechselerkrankung. Dabei werden lebenswichtige Organe wie Lunge und Darm durch zähen Schleim verstopft. Patienten müssen durch tägliche Therapie das Sekret entfernen. Ihre Lebenserwartung ist stark verkürzt. Ursache der Mukoviszidose ist eine Genveränderung, weshalb sie nicht geheilt werden kann. Entscheidend für die Lebensdauer ist ein früher Therapiebeginn.
Hilfen
In Deutschland leben bis zu 8000 Patienten mit Mukoviszidose, sie gehört deshalb zu den seltenen Erkrankungen. Chronisch kranken Menschen ist nicht nur durch medizinische Forschung, etwa die Entwicklung neuer Medikamente, geholfen. Im Alltag mangelt es auch an der Finanzierung der Hilfen, etwa spezialisierter Physiotherapeuten. Mit dem Ditzinger Lebenslauf werden Spenden generiert, mit denen einzelne Projekte gefördert werden.
Laufen
Weitere Informationen zum Ditzinger Lebenslauf, der am 6. April in Präsenz in der Glemsaue stattfindet, die Möglichkeit zur Anmeldung und das Programm gibt es im Internet auf: www.ditzinger-lebenslauf.de.