Voller Mond nah an der Erde und dann im Kernschatten teils verfinstert: Bei guter Sicht könnte der Trabant am 18. September ein ganz besonderes Schauspiel liefern.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Der Erdtrabant liefert am Mittwochmorgen (18. September) gleich ein doppeltes Schauspiel: Es gibt durch seine nicht kreisrunde Umlaufbahn besonders nah an unserem Heimatplaneten einen Vollmond und zudem eine partielle Mondfinsternis in den Morgenstunden.

 

„Der Mond läuft auf einer elliptischen Bahn um die Erde und kommt ihr deshalb einmal im Monat nahe. Manchmal fällt das mit dem Vollmond zusammen“, sagt der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz.

Schwankender Abstand zur Erde

„Der Abstand des Mondes zu unserem Planeten schwankt zwischen 406 000 und 356 000 Kilometern. Und da der Septembervollmond mit 357 500 Kilometern Distanz in Erdnähe stattfindet, gilt er als sogenannter ‚Supermond‘ – im Gegensatz zu einem ‚Minimond‘ in Erdferne“, heißt es beim Planetarium Hamburg.

Auffallend groß wird der Mond nach den Worten von Pilz aber nicht. Er wirke nur etwa 14 Prozent größer als in Erdferne. Die Unterschiede seien nicht atemberaubend, heißt es auch beim Planetarium. Für den Größenvergleich zwischen einem „Supermond“ und einem «normalen» Vollmond werde gerne der Vergleich zwischen einer Zwei- und einer Ein-Euro-Münze herangezogen.

Partielle Finsternis des Erdtrabanten

Die partielle Mondfinsternis ist den Sternfreunden zufolge gut zu sehen, so denn das Wetter mitspielt. Zwischen 4.13 und 5.16 Uhr sei die Mondscheibe rechts oben verdunkelt. Am besten sei der Effekt gegen 4.44 Uhr zu sehen.

Bei einem solchen Ereignis kreuzt der Mond zum Vollmond-Zeitpunkt die Erdbahn und tritt teilweise in den Kernschatten des Planeten ein. Am Mittwochmorgen werden dem Planetarium Hamburg zufolge allerdings nur 9,1 Prozent des Mondes verdeckt sein. Der Rest der Mondscheibe werde wie von einem grauen Schleier überzogen wirken.

Mehrfach in der kalten Jahreszeit

„Der Vollmond erscheint vergleichsweise groß“, erläutert die Astronomin Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde. Dieses Phänomen trete jedes Jahr mehrmals auf. In den Wintermonaten sei der Mond – wenn er voll ist – relativ nah an der Erde.

Das liege an der Bahn, auf der der Mond um die Erde kreise, so Liefke weiter. Sie sei nicht genau rund. Wenn der Punkt, an dem Mond und Erdbahn besonders nah beieinander stehen, genau an Vollmond getroffen werde, gebe es den sogenannten Supermond.

Info: Wissenswertes rund um den Supermond

Mondtäuschung
Besonders spektakulär und fotogen ist der Supermond, wenn er direkt nach Mondaufgang oder kurz vor Monduntergang knapp über dem Horizont steht. Dann sorgt ein psychologisches Phänomen namens Mondtäuschung dafür, dass uns der Mond noch größer erscheint.

Astronomie
In der Astronomie ist der Supermond kein wissenschaftlich anerkannter Begriff. Deswegen gibt es auch keine offizielle Definition dieses Phänomens.

Mond-Typen
Ein Supermond ist ein Vollmond oder Neumond, wenn er höchstens 360 000 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt ist. Ein Minimond ist ein Voll- oder Neumond, wenn er mehr als 405 000 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt ist. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Entfernung zwischen Erde und Mond beträgt etwa 382 900 Kilometer.

Perigäum
Ein Supermond tritt auf, wenn der Vollmond gleichzeitig in der Nähe seines erdnächsten Punktes, des sogenannten Perigäums, steht. Während dieser Phase kann der Mond bis zu 30 Prozent heller erscheinen als ein gewöhnlicher Vollmond. Der Unterschied im Durchmesser zwischen dem größten und dem kleinsten Vollmond kann dabei etwa 14 Prozent betragen.

Mondlicht
Die Mondoberfläche selbst ist nicht heller. Wohl aber erreicht die Erde während eines Supermondes mehr Mondlicht. Dies geschieht deshalb, weil die sichtbare Mondoberfläche – aus terrestrischer Perspektive – um etwa 30 Prozent größer als sonst ist und so entsprechend mehr Sonnenlicht weiterleitet.