Die ehemaligen IBM-Gebäude in Ehningen sind verkauft. Die Fraunhofer-Vision sieht große Chancen für das neun Hektar große Gelände. Der Gemeinderat legt die Expertise dem beschlossenen städtebaulichem Wettbewerb zugrunde.
Während nur wenige Meter entfernt der neue IBM Technology-Campus auf Ehninger Boden in die Höhe wächst, steht Veränderung auch bei den Bestandsgebäuden an, weil der Mietvertrag mit der IBM ausläuft. Bürgermeister Lukas Rosengrün hält die Weichenstellung für mindestens ebenso bedeutend wie die Erstansiedlung der IBM im Jahr 1989 oder die anstehende Verlagerung der IBM-Forschung von Böblingen nach Ehningen: „Wir haben auf dem Areal an der Hildrizhausener Straße eine Vision von Wohnen und Arbeiten, um den Standort weiter zu stärken und attraktiv zu gestalten für von der IBM dringend gesuchte Fachkräfte“, fasst Rosengrün die Zielrichtung zusammen, die unter der Überschrift „Quantum Gardens Ehningen“ mit dm Planungsbüro Fraunhofer IAO entwickelt wurde.
Noch steht die Zukunft der drei sternförmigen Gebäude sprichwörtlich in den Sternen. Doch Käufer und Projektentwickler für die Immobilie haben sich gefunden und sind laut Bürgermeister Lukas Rosengrün bereits in intensiven Gesprächen mit der Gemeinde. Die kann mit ihrem Planungsrecht die Zukunft des Areals steuern. Nicht gewollt waren Logistiker oder eine „Klein-Hulb“, so Rosengrün. „Mit dem Herrenberger Projektentwickler Ozean Horizont habe man sich darauf verständigt, dass die Zielvision Quantum Gardens Ehningen der Fraunhofer-Planer weiterverfolgt werden soll und Grundlage eines städtebaulichen Wettbewerbs wird. Dies beschloss der Gemeinderat am Dienstagabend und bestätigte damit auch den Kurs des Bürgermeisters, das bisher rein gewerblich genutzte Areal auch für Wohnen vorzusehen.
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Die Fraunhofer-Planer sehen eine Veränderung der regionalen Wirtschaft und die Chancen für die Ansiedlung von neuen Zukunftsbranchen im Umfeld der IBM und als Teil des KI-Quanten-Netzwerks. Das Quartier könne auch zu einem nationalen Schaufenster für klimaoptimierte Kreislaufquartiere und den entsprechenden Branchen werden. Wohnen und Gewerbe sei nicht separat zu denken, sondern vernetzt und auf einer Zeitschiene der Quartiersentwicklung bis ins Jahr 2050. Auf kommunaler Ebene soll der städtebauliche Wettbewerb das Ziel umsetzen, dass das neue Quartier sich komplementär zur Kernstadt positioniert und zugleich trotz Kreisstraße verbindet und vernetzt. „Quantum Gardens Ehningen“ stehe für ein lebenswertes und lebendiges Quartier, wo Zukunftsthemen gemeinwohlorientiert gestaltet werden.
Nach dem mehrheitlichen Beschluss für die Verwaltungsvorlage am Dienstagabend im Gemeinderat sieht Bürgermeister Lukas Rosengrün den Start des städtebaulichen Wettbewerbs, der vom Eigentümer des Areals bezahlt wird, noch vor den Sommerferien, die Ergebnisse sollen dann im kommenden Jahr vorgestellt werden. Im Preisgericht werden neben Fachleuten und der Investorenseite auch Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen und der Bürgermeister Stimmrecht haben.
