Leere Flächen, kaputte Ausstattung: Viele Besucher wundern sich über den Zustand der Schwabengalerie. Was sagt das Centermanagement dazu?

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Die Besucher und Kunden der Schwabengalerie werden langsam ungeduldig. „Wie lange noch?“, hat jemand auf ein Schild geschrieben, mit dem eine defekte automatische Tür am Zugang zur Parkgarage versehen ist. „Tür defekt“, steht darauf – handschriftlich wurde auch noch „Seit 2023 – reparieren!“ ergänzt. Die automatische Tür ist nicht die einzige Stelle in der Schwabengalerie, an der es hakelt. Die Aufzüge auf einer Seite sind seit Monaten nicht in Betrieb, und die automatische Tür am Zugang Schwabenplatz, also vom Rathaus her, ist ebenfalls seit Monaten schon kaputt. Jeden Tag mühen sich hier Dutzende Besucher ab, die sehr schweren Türen aufzuziehen – besonders mit Kinderwagen oder mit Krücken ist das eine Kunst.

 

Zudem stehen viele Flächen leer, beispielsweise die Gastrofläche direkt am Zugang Rathaus oder die beim Kaufland-Eingang, sowie weitere Ladenflächen. Dabei scheint es dem Einkaufszentrum gutzugehen, es sind täglich viele Leute hier unterwegs, die Läden sind voll, bei Binder-Optik ist gerade umfassend renoviert und neu eröffnet worden. Wie passt das zusammen?

Antworten sind schwer zu bekommen

Antworten darauf zu bekommen, stellt sich als schwierig heraus. Das Centermanagement antwortet nur wenig konkret auf Nachfragen. „In Bezug auf die freien Ladenflächen legen wir großen Wert auf einen langfristig attraktiven Mietermix in der Schwabengalerie, der den Ansprüchen unserer Besucherinnen und Besucher gerecht wird“, schreibt Centermanager Franz Jebavy dazu. Man befinde sich „in fortgeschrittenen Gesprächen mit potenziellen Mietern“ und wolle auf nachhaltige Mietverhältnisse setzen, die einen „echten Mehrwert“ für das Einkaufszentrum bedeuteten. „Ein vorschnelles Vermieten kommt für uns nicht infrage, da wir großen Wert darauflegen, dass unsere Mieter langfristig erfolgreich agieren können.“

Die Ungeduld vieler Besucher hat zu der Beschriftung des Schildes geführt – viel zu lange ist die Automatiktür zum Parkhaus schon kaputt. Foto: Fritzsche/Fritzsche

Auch auf Nachfrage, wann die kaputten Türen und Aufzüge repariert werden, woran die große Verzögerung liegt, etwa an nicht lieferbaren Ersatzteilen, kommt keine konkretere Antwort. „Die Tür am Eingang Schwabenplatz und die genannten Aufzüge sind uns wichtige Anliegen, da wir wissen, wie zentral ihre Funktionalität für unsere Besucher ist“, so der Centermanager dazu. „Wir prüfen derzeit die weiteren Schritte, um eine nachhaltige und zuverlässige Reparatur sicherzustellen.“ Sobald konkrete Maßnahmen festgelegt seien, würden diese „zeitnah“ umgesetzt.

4,5 Millionen Besucher hatte die Schwabengalerie im vergangenen Jahr, sagt Franz Jebavy – das sei eine Steigerung von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Da sicher allen daran gelegen ist, dass das so weitergeht, erscheint die lange Bearbeitungszeit von kaputten Türen und Aufzügen umso unverständlicher. Auch der Verbund Vaihinger Fachgeschäfte (VVF) tut sich schwer mit einer Einschätzung. „Die öffentliche Wahrnehmung kommt natürlich bei uns an“, sagt Ingo Vögele, Vorstand und Pressesprecher des VVF. „Die Leerstände gefallen uns auch nicht.“ Man könne sonst aber nichts dazu sagen, man sei in engster Abstimmung mit der Schwabengalerie, die ja auch Mitglied des VVF sei, Franz Jebavy ist als Beirat dabei.

Indes sind die Beschwerden auch bei Vaihingens Bezirksvorsteher Marcel Wolf angekommen. Er höre „Beschwerden aus der Bürgerschaft“, will sich aber nicht weiter dazu äußern, „da ich die Gründe nicht kenne“. Er verweist auf das Centermanagement und betont: „Insgesamt ist es mir wichtig, dass die Nahversorgung in Vaihingen erhalten beziehungsweise verbessert wird.“