An der längsten Theke Esslingens werden viele Sorten Cocktails und Drinks gemixt. Die Bar gehört zum Restaurant Joe Peña’s im Dick-Areal. Wie lautet das Erfolgsrezept der Gastronomen?
Die mit neun Metern mutmaßlich längste Bartheke der Stadt steht im Esslinger Dickareal, wo das Restaurant Joe Peña’s mit mexikanischen Gaumenfreuden und einer riesigen Auswahl an Cocktails und Drinks lockt – und das bereits seit gut 25 Jahren. Wie schaffen es die beiden Geschäftsführer Ioannis Siavilas und Fotios Anastasiou ihre Gäste über eine so lange Zeit für Joe Peña’s und die wachsende Zahl an Restaurants nicht nur in Ludwigsburg, Augsburg und Frankfurt zu begeistern? Und was ist ihr Erfolgsrezept?
„Das Wichtigste ist ein zufriedener Gast, denn der kommt wieder“, beschreibt Fotios Anastasiou das Ziel der beiden Gastronomen. Die Menschen suchten eine Auszeit vom Alltag und ein Restaurantbesuch sei wie ein kurzer Urlaub ganz ohne Flugstunden, bei dem der Gast in ein anderes Ambiente eintauche.
Das Konzept lautet: gemütlich, exotisch und lebendig
Deshalb spiele im Joe Peña’s die Atmosphäre eine große Rolle, die von den dunklen Tischen und Stühlen aus massivem Eichenholz und den in warmen Ockertönen gehaltenen Wänden ausgeht. Gemütlich und ein bisschen exotisch soll es sein. „Wir bestuhlen ziemlich eng“, erklärt Anastasiou das Konzept, denn im Joe Peña’s dürfe es auch laut und lebendig zugehen.
Als Siavilas und Anastasiou, die 1999 aus dem Kreis Heilbronn nach Esslingen kamen, erstmals im Dick die Räume im Industrielook sahen, sei das für sie ein Wow-Effekt gewesen. Eigentlich wollten sie dort ein italienisches Restaurant eröffnen, doch dann trafen sie auf Lorenz Strasser, einen der Gründer von Joe Peña’s in München, und waren von dessen mexikanischem Restaurant so begeistert, dass sie das damals noch recht exotische Gastro-Konzept in Esslingen umsetzen wollten.
Aus dem ersten Standort in München entwickelte sich eine Restaurantkette mit Standorten in Deutschland, Italien und Spanien. Parallel dazu entstanden Lizenzbetriebe in der Schweiz, in Slowenien und im Libanon.
Die beiden Gastronomen Siavilas und Anastasiou wurden Franchisenehmer und gründeten ihr erstes Joe-Peña’s-Restaurant in Esslingen, und als ihnen Strasser Joe Peña’s für Baden-Württemberg anbot, kauften sie die Marke und waren nach eigenen Angaben damals die ersten im Raum Stuttgart mit einer so umfangreich bestückten Cocktailbar.
„Wir entwickeln Joe Peña’s ständig weiter und nehmen neue Strömungen aus den Staaten und den Großstädten auf“, darin sind sich die beiden Geschäftsführer einig. So kamen in den vergangenen Jahren beispielsweise Bowls-Gerichte dazu, Tacos, verschiedene Apéro-Getränke und rotes Fleisch. Und diese Steaks stammen laut Joe Peña’s von argentinischen Ochsen der Rassen Black Angus und Hereford.
Die Gäste können sich bei Joe Peña’s auf eine kulinarische Reise durch Mexiko begeben, das mit einer besonders vielfältigen Küche punktet. Alles sei immer frisch und selbst zubereitet, deshalb werde auch schon Stunden vor Öffnung in der Küche geschnippelt und vorbereitet. „Selbst die Nachos backen wir selbst aus und darauf sind wir stolz“, erklärt Siavilas, der das Esslinger Restaurant leitet.
Wenn man in Mexiko essen gehe, sei man zwei Tage lang satt. Solch reichhaltige Gerichte gebe es auch auf der Karte von Joe Peña’s. Neu seien außerdem Tapas, denn diese kleineren Portionen seien momentan gefragt – auch bei Gästen, die beispielsweise weniger ausgeben wollten, da passe man sich nach Worten von Anastasiou an den Markt an.
Frisch gekochte Mahlzeiten für das Restaurant
Den Begriff Event- oder Systemgastronomie lehnen die beiden Gastronomen für Joe Peña’s übrigens ab, denn sie seien ein ganz klassisches Restaurant, wobei Ausgehen eben immer ein Erlebnis sei. Ihr Konzept sei angesichts der frischen Produkte und einer Woche ohne Ruhetag allerdings deutlich arbeitsintensiver als in anderen Ketten und es gehöre eine große Portion Leidenschaft für die Arbeit bei Joe Peña’s dazu.
Auch deshalb legen die beiden Geschäftsführer großen Wert auf gute Beziehungen zu ihrer Mitarbeiterschaft. „Da geht es um Bindung. Wir haben eine familiäre Beziehung und begleiten unsere Leute, die aus aller Welt stammen, auch beim Umgang mit den Behörden“, erklärt Siavilas. Mancher arbeite bereits 20 Jahre im Haus, viele seien zehn und mehr Jahre im Team, das sich auch mal zum Frühstück treffe. Und besonders wichtig sei ihnen der herzliche Umgang aller mit der Kundschaft.
Ein Relaunch für Homepage und Speisekarte
Das Esslinger Restaurant, in dem sich die 220 Plätze auf zwei Räume verteilen, darunter einem für Raucher, soll ähnlich wie die Homepage und die Speisekarte bald neu gestaltet werden. Und im linken Teil des Restaurants sollen die Ledersessel bald neuen Sitzgelegenheiten weichen.
Eine neuer Look sei bereits im jüngsten Neuzugang, dem Joe Peña’s am Nürtinger Stadtbalkon, eingezogen, wo vor allem der Gastraum im ersten Stock Wohnzimmeratmosphäre verbreite.
Zehn Restaurants in Groß- und Kleinstädten
Konzept
Die Joe Peña’s Franchise GmbH hat ihren Sitz in der Esslinger Kollwitzstraße 1. Das modulare Konzept setzt laut Betreiber auf eine enge Begleitung beim Corporate Design sowie bei Einkauf- und Personalfragen.
Standorte
Neben dem Esslinger Restaurant gibt es Joe Peña’s außerdem in Augsburg, Backnang, Frankfurt, Heilbronn, Leonberg, Ludwigsburg, Nürtingen, Schorndorf und Stuttgart. Weitere Joe Peña’s wie beispielsweise in Ljubljana oder Beirut gehören nicht zur Esslinger Gruppe.