2025 bietet Anlass zu vielerlei Gedenken: Vor 80 Jahren wurden die Überlebenden im Vernichtungslager Auschwitz befreit. Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Der Umgang mit dieser heiklen Vergangenheit hat sich über die Jahrzehnte gewandelt. Wie entwickelte sich unsere Erinnerungskultur?

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Deutschland sei ein „Weltmeister der Vergangenheitsaufarbeitung“, bescheinigt uns der britische Historiker Timothy Garton Ash. Doch das war nicht immer so. Zudem unterscheidet die Deutschen von anderen Nationen, dass unsere Erinnerung auf einem „negativen Gedächtnis“ beruht, wie der Geschichtsphilosoph Reinhart Koselleck es formuliert hat. Im Fokus der kollektiven Erinnerung steht die Verantwortung für zwei Weltkriege und das größte Menschheitsverbrechen der Geschichte – der Holocaust. Eine solche Vergangenheit ist ein heikles Fundament für Sinnstiftung.