Steigende Schülerzahlen erfordern eine weitreichende Erweiterung der Friedrich-Silcher-Schule in Renningen-Malmsheim. Nach langer Planungsphase ist nun der Spatenstich erfolgt.

Was lange währt, wird endlich gut. Nach jahrelanger Planungszeit und etlichen Verzögerungen durch die Pandemie, die Energiekrise und den Krieg in der Ukraine ist endlich der Startschuss für die Erweiterung der Malmsheimer Friedrich-Silcher-Schule erfolgt. Bürgermeisterin Melanie Hettmer, die Schulleitung, das Planungsteam aus der Verwaltung, Mitglieder des Gemeinderats, Elternvertreter und Schulkinder konnten am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein den langersehnten Spatenstich durchführen.

 

Im ersten Bauabschnitt wird nun ein Anbau mit erweitertem Lehrerzimmer im Erdgeschoss und sechs neuen Schul- und vier Gruppenräumen im ersten und zweiten Obergeschoss entstehen. Anschließend soll auf der Nordseite ein weiteres Gebäude für Aula und Mensa errichtet werden. Da auch die Sporthalle an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen ist, soll hier zudem ein Gymnastiksaal mit zwei Umkleiden errichtet werden.

Gestiegener Bedarf durch mehr Kinder

Bereits Anfang des Jahres 2018 hatte sich bemerkbar gemacht, dass die Räumlichkeiten in der Grundschule bald an ihre Grenzen stoßen würden. Die Anzahl der Kinder in und um Malmsheim hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das Einzugsgebiet der Schule umfasst schließlich das gesamte Neubaugebiet am Schnallenäcker. Aus der früher zwei-, nun dreizügigen Grundschule muss laut Schulentwicklungsplan der Stadt eine fünfzügige werden, um den künftigen Bedarf decken zu können.

Schon jetzt ist die Situation am „Frisi“ angespannt. „Wir sind nicht mehr nur dreizügig, sondern 3,75-zügig“, schildert Rektorin Verena Weidmann-Reisser. „Wir haben drei Klassenstufen mit vier Klassen und eine Klassenstufe mit drei Klassen. Daher ist es dringend notwendig, zu bauen.“ Nur weil die Schule früher Grund- und Hauptschule gewesen ist und die Hauptschulräume mittlerweile für die Ganztagsbetreuung genutzt werden können, ist das bestehende Angebot möglich.

Herausfordernde Planungen

Die Planungsphase für die Erweiterung war auf mehreren Ebenen herausfordernd. Die Hanglage in Malmsheim schränkt nötige Ausweichflächen stark ein. Durch die Erweiterung müssen drei Klassen für ein Jahr in Containern untergebracht werden. In den Planungen galt es für die Renninger Bauverwaltung bauliche Antworten für den ermittelten Bedarf finden. Die Erweiterung soll nun nicht nur den nötigen Platz schaffen, sondern auch nicht zu stark in den Bestand eingreifen. Trotz der Neubauten werden die Schulhöfe in ihrer bisherigen Form weitgehend erhalten bleiben. Außerdem werde man nun den Anforderungen an die Ganztagsschule gerecht und habe zudem die nötige Barrierefreiheit mitgedacht, betont Bürgermeisterin Melanie Hettmer.

Kosten in Höhe von 15,79 Millionen Euro

„Es ist eine große Baustelle, die auch nicht ganz günstig ist“, ordnet Hettmer ein. „Wir kriegen zwar Fördermittel, die aber im Vergleich zu dem, was wir als Stadt ausgeben, relativ gering ausfallen.“ Tatsächlich hat die Stadt für die Erweiterung der Schule reichlich Geld in die Hand genommen. 1,54 Millionen Euro wurden bereits in Planung und Vorarbeit investiert. Im Renninger Haushalt sind auf die kommenden Jahre verteilt insgesamt weitere 14,25 Millionen Euro angemeldet, sodass in der Summe Kosten in Höhe von 15,79 Millionen Euro fällig werden. Als Fördermittel wurde der Stadt eine Zusage in Höhe von 1,171 Millionen Euro aus dem Schulbauförderprogramm 2024 zugesagt. Mittel aus dem Ganztagsbetreuungsprogramm wurden zwar beantragt, ein Bescheid liegt hierfür aber noch nicht vor.

Knapp zweieinhalb Jahre sind für die Bauzeit eingeplant. Der erste Bauabschnitt soll bereits im Sommer 2026 abgeschlossen sein. Die Mensa wird aber erst ein Jahr später fertig. „Im Idealfall könnte im August 2027 – pünktlich zu Schuljahresbeginn 27/28 – der Bezug möglich sein“, hofft Stadtbaumeister Hartmut Marx.

Eine zusätzliche Herausforderung stellt nun dar, dass der Bau – ähnlich wie an der Renninger Realschule – während dem laufenden Schulbetrieb erfolgt. Doch der Schuh drückt am „Frisi“ so arg, dass Rektorin Verena Weidmann-Reisser dem möglichen Störfaktor optimistisch begegnet: „Wir freuen uns schon lange auf die Baustelle. Denn wir sind räumlich längst an unsere Grenzen gestoßen. Wegen des Baulärms werden wir bestimmt gute Lösungen finden. Die Kommunikation mit dem Bauleiter vor Ort war bislang sehr gut.“