Von der Geisterbahn bis zum Looping-Karussell kann man sich auf dem Cannstatter Wasen ziemlich viel Nervenkitzel geben. Unsere Fahrgeschäfte-Tester Niklas und Jonas sind Probe gefahren.

Wasenbesucher teilen sich grob gesagt in zwei Kategorien: Die, die in die krassesten Fahrgeschäfte steigen und die, die derweil lieber die Jacken ihrer wagemutigen Freunde halten. Jonas und Niklas gehören definitiv in die erste Kategorie. Die neunjährigen Zwillinge verfügen über stabile Mägen und gute Nerven und sind damit die Idealbesetzung für unseren großen Fahrgeschäfte-Test auf dem Cannstatter Volksfest. Eurocoaster, Loop Fighter, Evolution oder die gute alte Geisterbahn – was kickt auf dem Wasen?

 

Fahrgeschäft 1: Evolution

Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Der Neue auf dem Volksfest ist weithin zu sehen – „sieht schon cool aus“, sagt Jonas über Evolution mit seinem gewaltigen Schwenkarm. Ohne mit der Wimper zu zucken, steigen Niklas und Jonas zu. Und müssen erst einmal hoch über dem Cannstatter Wasen eine ganze Weile warten, bis unten die weiteren Fahrgäste ihre Sitze am anderen Ende des Schwenkarms eingenommen haben. „Ready for takeoff“: Mit bis zu 140 km/h rasen die Zwillinge durch die Luft.

Wieder unten angekommen preist Niklas die „ganz tolle Aussicht“. Sein Bruder Jonas sagt: „Man dachte, man schwebt“. Weil Evolution schon „ziemlich schnell ist und man auch mal über Kopf steht“, empfehlen es die Jungs für Kinder ab neun Jahren, „man muss sich schon was trauen“. Die Mindestgröße liegt bei 1,40 Meter.

Wertung: Niklas vergibt 5 von 5 Punkten, Jonas viereinhalb Punkte.

Ticketpreis: 8 Euro

Fahrgeschäft 2: Spuk

Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Über dem Dach der alten Villa kreist eine Hexe, ein Zombie spuckt (zum Glück nur Wasser) und aus den Nüstern eines Drachen steigt Rauch: Spuk hat alles, was eine klassische Geisterbahn braucht. Und sogar noch ein bisschen mehr: Denn als die Wagen kurz ins Freie fahren, werden sie kurz ganz schön schnell – „schneller als ich bei einer Geisterbahn gedacht hätte“, sagt Niklas.

Schön schaurig finden die Jungs auch Fäden, die sich fast wie echte Spinnweben anfühlen. Jonas und Niklas empfehlen Spuk für Kinder ab sieben Jahren – „für Jüngere ist so eine Geisterbahn vielleicht etwas zu gruselig“. Wichtig zu wissen: Drei- bis achtjährige Kinder dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen fahren.

Wertung: Jonas vergibt 5 Punkte, Niklas zwischen 3 und 4.

Ticketpreis: 6 Euro

Fahrgeschäft 3: Villa Wahnsinn

Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Diese Villa macht Spaß und ist ganz schön verrückt – das sagt schon der Name. Zu Beginn kann man in diesem „Funhouse“, wie diese begehbaren Fahrgeschäfte genannt werden, ganz schön nass werden, denn über Hängebrücken geht es über Wasserbecken ins Innere, Fontänen spritzen. Drinnen muss man seinen Weg durch ein Spiegellabyrinth, über ein Becken mit Schaum und durch eine Waschanlage finden.

Niklas’ Fazit: „Spannend und cool“ – seine Schuhe sind aber leider ein bisschen nass geworden. Sein Bruder lobt das Labyrinth: „Das ist so gut gemacht, wir wären beinahe gegen die Scheiben gelaufen“.

Wertung: Niklas vergibt die volle Punktzahl (5), Jonas immerhin viereinhalb Punkte.

Ticketpreis: 4 Euro

Fahrgeschäft 4: Superrutsche

Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

52 Meter lang ist die riesige Rutsche, die Jonas und Niklas in Rutschsäcken nach unten flitzen. So einfach, so spaßig: Niklas und Jonas sind sich einig, dass die Superrutsche viel steiler ist als sie von unten aussieht.

Entsprechend schnell wird sie auch. Besonders gefällt den Zwillingen, dass man auf der wellenförmigen Rutsche gut schanzen kann. Ihr einhelliges Fazit: „Richtig schnell, richtig cool!“ Wichtig zu wissen: Kinder unter 1,20 Meter müssen mit einer Begleitperson rutschen.

Wertung: Beide vergeben 5 von 5 Sternen.

Ticketpreis: 3 Euro

Fahrgeschäft 5: Euro Coaster

Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Eigentlich funktioniert der Euro-Coaster wie ein Sessellift – nur eben rasanter. Denn die Beine baumeln bei dieser „Inverted Achterbahn“ in der Luft. Die Waggons legen sich mit viel Tempo in die Kurven und schießen um die Ecken. Ein bisschen „Wilde Maus“-Feeling kommt da auf – nur eben andersrum.

Niklas fand die Fahrt „ziemlich schnell, aber etwas ruckelig“, Jonas sagt: „Beim Runterfahren hat es ganz schön im Bauch gekitzelt.“ Die Jungs empfehlen die Achterbahn für Kinder, die sich ein bisschen was trauen, aber es nicht zu heftig wollen. Die Mindestgröße liegt bei 1,20 Meter, Kinder bis 1,50 Meter müssen in Begleitung eines Erwachsenen fahren.

Wertung: Niklas vergibt 4 Sterne, Jonas viereinhalb.

Ticketpreis: 6 Euro

Fahrgeschäft 6: Loop Fighter

Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

„Flying in Style“ – für unsere Fahrgeschäfte-Tester Niklas und Jonas war der Loop Fighter ein bisschen zu heftig. Immerhin wirken in dem Looping-Karussell auch 5g an Beschleunigungskraft auf den Körper. Zum Vergleich: Astronauten sind beim Start Beschleunigungen von 3 bis 4 g ausgesetzt.

Die Zwillinge finden, der Loop Fighter sei deshalb eher etwas für ältere Kinder. „Da hat man bestimmt mehr Spaß, wenn man zwölf oder älter ist.“ 1,50 Meter ist übrigens die Mindestgröße.

Wertung: Zu krass für jüngere Kinder – Niklas und Jonas vergeben 2 Sterne.

Ticketpreis: 5 Euro