Man kann sie alle nicht mehr fragen, wie sie die Zeit in Stuttgart erlebt und vor allem überstanden haben. Die Frauen, Männer und Kinder, die aus ihren Heimatländern Polen, der Ukraine oder Weißrussland verschleppt worden sind und Jahre der Unfreiheit, verdammt zur Zwangsarbeit, in Stuttgart zugebracht haben. Was man aber kann, ist, die Briefe zu lesen, die manche von ihnen fast 60 Jahre nach ihrer Befreiung durch die Alliierten nach Stuttgart, den Ort ihrer Entrechtung, geschrieben haben. Genau das hat Kevin Schmidt, 34, getan – und so den nüchternen Zahlen die ganz persönlichen Perspektiven der Opfer hinzugefügt.