Fußball Landesliga Sandro Seeber knipst beim TSV Heimerdingen das Licht aus
Im Derby schlägt der SV Leonberg/Eltingen den TSV Heimerdingen verdient mit 2:0 (0:0) – der Aufsteiger dominiert die Partie, benötigt aber für die Führung ein wenig Glück.
Im Derby schlägt der SV Leonberg/Eltingen den TSV Heimerdingen verdient mit 2:0 (0:0) – der Aufsteiger dominiert die Partie, benötigt aber für die Führung ein wenig Glück.
Es muss Spieler und Fans des TSV Heimerdingen geschmerzt haben wie ein Wespenstich: Die Kicker des SV Leonberg/Eltingen hüpften nach dem 2:0-Erfolg im Spielerkreis und skandierten immer wieder lauthals: „Derbysieger! Derbysieger!“ Währenddessen stand die Mannschaft des TSV mit hängenden Köpfen um Trainer Markus Koch und lauschte dessen Worten, die kaum mit Partyvokabular versehen gewesen sein dürften. Ein Sportplatz – zwei Welten.
Feierlaune bei Gastgeber SV Leonberg/Eltingen vor mehr als 200 Zuschauern. „Es war ein verdienter Sieg“, strahlte SV-Coach Robert Gitschier, „wir haben über weite Strecken dominiert und besaßen zudem mehr Torchancen.“ Und Doppeltorschütze Sandro Seeber meinte: „Der TSV hat es uns schwer gemacht, aber wir haben stets Tempo gemacht – und wurden dafür belohnt.“
Tristesse beim TSV Heimerdingen. „Es hat ja lange nach einem 0:0 ausgesehen – das 0:2 ist hart“, stöhnte Trainer Markus Koch, „uns haben in der Offensive der nötige Druck und die Durchschlagskraft gefehlt.“ Auch Stürmer Haris Gudzevic räumte dieses Manko ein. „Wir waren zu ungefährlich“, sagte der 25-Jährige, der ohne echte Torchance geblieben war, „und der SV hatte vor dem Führungstor auch das nötige Glück.“
Es sind zwei Fußball-Welten in denen sich die Teams bewegen. Aufsteiger SV Leonberg/Eltingen befindet sich in einem so nicht erwarteten Höhenflug in der Stratosphäre der Liga. Der TSV Heimerdingen wird von einem Déjà-vu heimgesucht, nachdem der Club vergangene Saison sich erfolglos gegen den Abstieg aus der Verbandsliga gewehrt hatte, befindet er sich in der Landesliga erneut in der Knochenmühle namens Abstiegskampf. Ausgang offen.
Die Gastgeber hatten den Sieg verdient, der SV hatte mehr Anstrengung und Leidenschaft investiert, kam auf mehr Ballbesitz und mehr Torchancen – in den ersten 45 Minuten waren die Möglichkeiten aber rar gesät wie Elektrotankstellen in Griechenland. Ein Freistoß von Leonbergs Spielführer Marco Seufert touchierte die Oberkante der Latte (30.) und sein Schuss aus 16 Metern strich knapp am Tor vorbei (31.). Der TSV ließ eine aufkeimende Chance verdorren: Bei einem Konter mit 3:1-Überzahl brachte Gabriel Fota den Ball nicht zum Mitspieler (34.).
Die Heimerdinger waren nur ganz selten gefährlich, in der Offensive fehlte der gesperrte Rudolf Buxmann, sein Platzhalter Marius Riedmiller fand wenig Bindung, zudem blieb Robin Reichardt auf der rechten Außenbahn wirkungslos – und sämtliche Standards wie Ecken und Freistöße verpufften wie kleine Knallfrösche. „Uns hat die Präzision gefehlt“, bemerkte Trainer Koch. Kapitän Sebastian Bortel ackerte im Spielaufbau zwar wie ein Akkordarbeiter, doch seine Bemühungen wurden nicht veredelt.
Anders der SV, der mit tiefen Bällen in die Räume stieß und das Tempo hochhielt. Nach diesem Strickmuster fiel die Führung. Seufert schickte Seeber in die Tiefe des Heimerdinger Raumes, im Eins-gegen-eins mit Lukas Emmrich parierte zwar der TSV-Keeper – doch der Ball fiel wieder vor die Füße des Stürmers, der nur noch einschieben musste (70.). „Das ist das Schlimmste als Torhüter“, stöhnte Emmrich, „du machst den ersten Ball weg und dann kommt der Gegner durch pures Glück erneut in Ballbesitz.“
Und vor dem 2:0 entwischte Seufert mit hohem Tempo seinem Bewacher auf links, sprintete in den Strafraum und wurde dort von Ayyub Baroudi unsanft abgeräumt. Sandro Seeber trat beim fälligen Elfmeter an und versenkte den Ball souverän zum 2:0 (81.). „Ich war mir recht sicher“, sagte der 20-Jährige, „dass ich den reinmache. Und beim 1:0 hatte ich das Glück des Tüchtigen im Duell mit Emmrich.“ Damit schraubte Seeber sein Trefferkonto auf sechs Saisontore. Damit war das Derby entschieden.
Zwar ergab sich der TSV nicht bedingungslos in die Niederlage und versuchte, das Unmöglich noch möglich zu machen – der Wille war vorhanden, doch die fußballerischen Mittel reichten nicht aus. Und so hüpften die Himmelsstürmer des SV Leonberg/Eltingen im Kreis und das Kellerkind TSV Heimerdingen leckte seine Wunden. SV Leonberg/Eltingen: Bär – Häusler, Trefz, Feigl, Falch – Schmidt, Kern (79. Gäckle) – Seeber (90. Antwi), Seufert – Hofmann (86. Nufer), Ohmes (71. Oranbay). TSV Heimerdingen: Emmrich – Fota, Baumeister, Geppert, Pellegrino (57. Schlick) – Bortel, Baroudi (81. Wanes) – Reichardt, Jildiz (74. Traore) – Gudzevic, Riedmiller (74. Geist).