Die Familie Petkov hat in Marbach am Neckar das frühere i-Dipfele in der Marktstraße übernommen. Auf der Speisekarte stehen vor allem Burger, die nach einer ganz besonderen Methode zubereitet werden.

Innerhalb kurzer Zeit hat die zuvor arg ausgedünnte Marbacher Restaurantlandschaft in der Fußgängerzone doppelten Zuwachs bekommen. Im Schillerhof hat vor wenigen Wochen Ylber Pnishi seinen „Balkan Grill“ angeworfen. Seit Samstag ist auch der Herd im lange verwaisten früheren i-Dipfele nicht mehr kalt. In dem Lokal haben Petko Petkov und seine Frau Antoniya das Zepter übernommen. Unter dem Namen „Burger & Art“ serviert das Duo knackige Patties und Sandwiches.

 

So entstand die Idee zum eigenen Restaurant

Die Eheleute mit bulgarischen Wurzeln wagen damit zugleich den Schritt in die Selbstständigkeit. „Wir saßen bei einem Glas Wein zusammen, haben viel diskutiert. Und weil ich ohnehin in der Gastronomie tätig war, sagte meine Frau: Warum versuchst Du es nicht einfach mit einem eigenen Restaurant?“, erzählt Petko Petkov. Irgendwann im höheren Alter werde er es sonst vielleicht bereuen, diesen Schritt nie unternommen zu haben, meinte Antoniya Petkov.

Also streckte das Paar die Fühler nach einer geeigneten Immobilie aus – und stieß dabei auf das i-Dipfele im Herzen von Marbach. „Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick“, beteuert Petko Petkov. Man habe sich auch nicht davon abschrecken lassen, dass die Fußgängerzone damals wegen Sanierungsarbeiten „ohne das Pflaster wie ein Schlachtfeld ausgesehen hat“. Ideal war für die Petkovs unter anderem die Kompaktheit des Restaurants. Da man das Lokal personaltechnisch in erster Linie über die Familie schultere, hätten die Räumlichkeiten gar nicht größer sein dürfen, erklärt Petko Petkov. Vor allem, wenn man den Gästen Qualität bieten wolle. Und genau das hat der 46-Jährige vor.

Die Patties gepresst so weit es geht

Viele rümpften die Nase, wenn sie das Wort „Burger“, hörten, assoziierten damit sofort die Produkte der weltweit operierenden Fastfood-Ketten, weiß Petkov. Dabei hat er ganz anderes im Sinn, will sein Rinderhackfleisch „gesmashed“ zwischen die Brötchenscheiben schieben. Das bedeutet, dass die Patties nach einer ganz besonderen Technik gebrutzelt werden. „Diese Methode wurde 1994 von einem Amerikaner entwickelt. Man presst das Fleisch, bis es nicht mehr geht, dann bildet sich eine Kruste und das Fleisch wird umgedreht“, erklärt der Koch, der in Abstatt im Landkreis Heilbronn wohnt. Fans schwören auf diese Art der Zubereitung, weil an den Burgern dann extraviele Geschmacksaromen verbleiben sollen. Petko Petkov betont zudem, dass die Patties angesichts dieser Bearbeitung zwangsläufig nicht aus dem Tiefkühlfach gekramt und anschließend auf den Grill gelegt werden könnten. „Man bereitet das Fleisch jeden Morgen frisch vor und rollt es“, erklärt er.

Der Gastronom hebt ferner hervor, dass auch sportaffine und ernährungsbewusste Menschen keine Scheu haben müssten, in seine Burger zu beißen. Die Mahlzeiten seien einerseits kalorienreich und wegen des Gemüses zwischen den Brötchenhälften zugleich gesund. Er verwende ausschließlich regionale Produkte. Obendrein habe er eine Veggie-Variante für Besucher in petto, die kein Fleisch mögen oder generell darauf verzichten wollen. Gleiches gilt für die Sandwiches, die bei „Burger & Art“ ebenfalls auf der Speisekarte stehen.

Beim Essen Kunstwerke anschauen

Der Namenszusatz „Art“, also Kunst, kommt übrigens auch nicht von ungefähr. In dem Restaurant in Marbach hängen Bilder einer befreundeten Malerin aus Bulgarien an den Wänden. Man kann die Werke einfach bloß anschauen oder, falls einem das nicht genügen sollte, kaufen.

Einkehren können Gäste in der Marktstraße 8 an jedem Tag die Woche von 11 Uhr an, Freitag und Samstag gehen die Läden um 22 Uhr, sonst um 21 Uhr runter. Wer werktags zwischen 11 und 14 Uhr einen Burger oder ein Sandwich ordert, bekommt einen Nachlass von einem Euro auf den regulären Preis.