Ganz gleich, wo man bei diesen Temperaturen unterwegs ist: man soll keinen Durst haben müssen. Gerlingen und Renningen haben daher Brunnen installiert. Aber es gibt sie auch anderswo.
Ob nur die Lippen befeuchtet werden, ein Schluck Wasser genommen – oder doch die Haut im Nacken mit der nassen Hand erfrischt wird: Abkühlung bei hohen sommerlichen Temperaturen ist auf unterschiedliche Art und Weise möglich, wie etliche Städte und Gemeinden demonstrieren. Eines eint sie aber alle: Auf ihrer Gemarkung wurden neue Trinkwasserbrunnen installiert. Ein Überblick.
Unterschiede bei den Kommunen
Als Erbe der Fußball-Europameisterschaft hatte das Bundesumweltministerium für jedes der 51 Turnierspiele einen Trinkbrunnen finanziert. Ziel sollte es sein, für den Wert von Trinkwasser als Maßnahme zur Klimaanpassung zu sensibilisieren. Gleichzeitig sollte damit geworben werden, dass dauerhaft mehr Trinkbrunnen in deutschen Kommunen aufgestellt werden – auch als Beitrag zur Hitzeresilienz von Kommunen.
Insgesamt bewarben sich knapp 700 Städte und Gemeinden, Hemmingen und Renningen gewannen jeweils einen Brunnen. Der Hemminger Brunnen hat seinen Platz vor der Bibliothek in der Ortsmitte. Er sei in den vergangenen Wochen installiert worden, teilt die Gemeindeverwaltung mit. Am Dienstag wurde er in Anwesenheit des Klimaschutzbeauftragten der Landesärztekammer, dem Hemminger Arzt Robin Maitra, offiziell in Betrieb genommen.
Starke Belastung für Ältere
Dass Kommunen Trinkwasserbrunnen auf der Gemarkung haben, ist nicht neu: In Korntal-Münchingen gibt es drei Trinkwasserbrunnen – einen auf dem Stiegelplatz in Münchingen, einen im Feuerseeweg Korntal und neuerdings auch einen am Bahnhof Korntal. Er wurde im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes installiert.
In Gerlingen stehen am Europaplatz und am Urbanbrunnen vor dem Alten Rathaus neue Trinkwasserbrunnen. „Hiermit möchte die Stadt Gerlingen möglichst allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern einen öffentlichen Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser ermöglichen. Der Klimawandel ist real, heiße Sommermonate bringen vor allem gefährdete Personengruppen wie zum Beispiel ältere Menschen immer mehr an ihre Belastungsgrenzen“, sagt der Gerlinger Bürgermeister Dirk Oestringer und unterstreicht die Bedeutung von Trinkwasser. Gefördert wurde die Maßnahme vom Landesumweltministerium.
Die Stadt Gerlingen investiert pro Trinkbrunnen nach eigenen Angaben jeweils knapp 25 000 Euro. Das Trinkwasser entspringt direkt dem Leitungsnetz, was jederzeit kühles Wasser aus der Bodenseewasserversorgung garantieren soll. Um einer Verkeimung vorzubeugen, werde in regelmäßigen Abständen automatisch gespült, das städtische Wasserwerk kontrolliert.
Trinkbrunnen dank Förderung und Losglück
In Renningen fließt seit vergangener Woche auch trinkbares Wasser. Direkt vor der Mediathek befindet sich ein Trinkwasserbrunnen, an dem sich jeder bedienen kann. 15 000 Euro hat die Stadt für Kauf, Bau, Wartung und einen mindestens fünfjährigen Betrieb des Trinkbrunnens bekommen.
Ein weiterer Brunnen soll demnächst in Malmsheim in Betrieb gehen, und zwar im Bereich der Fußgängerzone Bachstraße. Auch in den Planungen des neuen Stadtteilplatzes Schnallenäcker III ist ein Trinkwasserbrunnen vorgesehen.