Bürgermeister Ekkehard Fauth (hinten), Rathausmitarbeiterin Heike Leitner und Raiffeisenbank-Vorstand Markus Vogel mit dem Aidlinger Wunschbaum. Foto: Langner
Weihnachtswünsche hängen als Sternenschmuck an einem Nadelbaum: Die traditionelle Spendenaktion „Weihnachtsbaum der Wünsche“ ist jetzt in vielen Kreisgemeinden wieder angelaufen.
Eddie Langner
28.11.2024 - 16:12 Uhr
Ein neunjähriger Junge aus Grafenau wünscht sich „eine Hose und einen Pulli“, ein Elfjähriger sehnt sich nach einem „Elektroscooter“, der Herzenswunsch eines zehnjährigen Mädchens aus Aidlingen ist „eine kuschelige, große, weiße Ente“ und ein 85-jähriger Herr im selben Ort würde sich schon über ein paar „getrocknete Pflaumen“ freuen.
Die Weihnachtswünsche, die derzeit in Form von roten Sternen in diversen Städten und Gemeinden im Kreis an Nadelbäumen hängen, erzählen viele Geschichten. Die Aktion trägt überall einen ähnlichen Namen – „Weihnachtsbaum der Wünsche“ oder „Wunschbaum“ – und das Prinzip ist immer dasselbe: Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht wie anderen, schreiben auf, womit man ihnen zu Weihnachten eine Freude machen könnte.
Böblingen Je einer dieser Wunschbäume steht in den Böblinger Mercaden und im Landratsamt. Organisiert wird die dortige Aktion erneut vom Round Table 129 Böblingen/Sindelfingen. Für den Landratsamts-Baum hat Landrat Roland Bernhard die Schirmherrschaft übernommen: „Auch im vergleichsweise reichen Kreis Böblingen mit florierender Wirtschaft gibt es Armut und Kinder, die niemanden haben, der sie an Weihnachten beschenkt. Unterstützen Sie die Aktion durch Ihr Geschenk, zaubern Sie einem Kind ein Leuchten in die Augen.“
Der Wert eines dieser ersehnten Geschenke beträgt circa 25 Euro. Wer einen Wunsch erfüllen möchte, der pflückt sich den Stern vom Baum im Landratsamt oder in den Mercaden – die Bäume stehen bereits. Das verpackte Geschenk kann dann zu den jeweiligen Öffnungszeiten an den Infoschaltern im Landratsamt oder in den Mercaden abgegeben werden. Die Mitglieder des Round Table verteilen die Geschenke an die Kinder. Sie bitten darum, diese bis Montag, 16. Dezember, abzugeben.
Aidlingen In Aidlingen findet die Aktion bereits zum 13. Mal statt. Organisiert wird sie von der Gemeinde und der Raiffeisenbank. Die Wünsche haben einen Wert von rund 20 Euro und finden sich mit einer Nummer versehen auf Papiersternen. Diese hängen in der frisch renovierten Filiale der Raiffeisenbank als Baumschmuck am Nadelzweig. Wer dort die Sterne sieht, kann sich einen aussuchen und bis zum 16. Dezember mit einer Geldspende den jeweiligen Wunsch wahr werden lassen – oder zumindest einen Teil dazu beitragen, denn manche Wünsche liegen deutlich über dem vorgesehenen Limit.
In Grafenau steht der Weihnachtsbaum der Wünsche in der Kreissparkassenfiliale. Von links: Bürgermeister Martin Thüringer, Filialleiterin Isabella Stocklas, Bankberaterin Sonia Tenaglia, Jürgen Matthiessen und Wolfgang Schmetzer (Bürgerstiftung Grafenau). Foto: Langner
Grafenau In Grafenau, wo Bürgerstiftung, Gemeinde sowie im Wechsel Volksbank Sindelfingen und Kreissparkasse Böblingen die Organisation übernehmen, ist man mit 30 Euro oder Gutscheinen für Sehne, Müller in Sindelfingen oder in den Mercaden in Böblingen dabei. In diesem Jahr steht der Baum in der Grafenauer Kreissparkassenfiliale. 120 Sterne hängen daran. Wer sich einen heraussucht, lässt sich am Kundenschalter in die Liste der Wunscherfüller eintragen und gibt Geldumschlag oder Päckchen bis spätestens 13. Dezember im Rathaus ab. Vom 16. bis 19. Dezember holen die Beschenkten – die meisten davon Kinder und Senioren – ihre Päckchen im Rathaus ab. Laut Jürgen Matthiessen, langjähriger Vorsitzender des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Grafenau, sind es zu einem überwiegenden Teil ukrainische Flüchtlingsfamilien und Senioren, denen man mit der Spende eine Freude macht.
Eine ähnliche Aktion läuft unter anderem auch in Ehningen und wird dort unterstützt von der VR-Bank Ehningen-Nufringen.