Der Gemeinderat Lichtenwald beschließt einen Antrag auf Tempo 30 aus Gründen des Lärmschutzes auf den Ortsdurchfahrten. Das Landratsamt signalisiert Zustimmung.

Eine Untersuchung auf der Basis des landesweiten Lärmaktionsplans hat eine hohe Belastung der Anwohner der Ortsdurchfahrten der Lichtenwalder Teilorte Hegenlohe und Thomashardt durch Verkehrslärm festgestellt. Auf Beschluss des Gemeinderats hat die Gemeinde nun eine flächendeckende Temporeduzierung beantragt. Die Verkehrsbehörde des Landkreises hat dafür grünes Licht in Aussicht gestellt.

 

Etliche Lichtenwalder Bürger werden in absehbarer Zeit wesentlich ruhiger schlafen können. Wie Bürgermeister Ferdinand Rentschler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte, hat die Verkehrsbehörde des Landratsamts Esslingen ihre Zustimmung signalisiert, wenn die Gemeindeverwaltung eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde auf beiden Ortsdurchfahrten und auf 50 Kilometer pro Stunde auf einem kurzen Straßenstück am südlichen Ortsende von Hegenlohe beantragt.

Neuer Lärmaktionsplan schafft Voraussetzungen

Diesen Antrag hat der Gemeinderat nun einstimmig beschlossen. „Seit elf Jahren sind wir an dem Thema Temporeduzierung dran, nun gibt es die Rechtslage endlich her und wir können aufatmen“, sagte Rentschler.

Nachdem auf einem großen Teilstück der Ortsdurchfahrt Hegenlohe bereits seit einiger Zeit aus Lärmschutzgründen Tempo 30 gilt, hatte sich die Gemeinde immer wieder vergeblich darum bemüht, eine flächendeckende Temporeduzierung genehmigt zu bekommen. Im vergangenen Jahr hatte das Land einen neuen Lärmaktionsplan mit niedrigeren Schwellenwerten für Geschwindigkeitsreduzierungen verabschiedet. Daraufhin hatte der Gemeinderat eine Lärmberechnung für die Ortsdurchfahrten durch ein Fachbüro beschlossen.

Rentschler berichtete, dass das Gutachten eine teils erhebliche Gesundheitsbelastung durch den Verkehrslärm entlang der teilweise eng bebauten Straßen innerorts ergeben hatte. Die Verkehrsbehörde signalisiere ihre Zustimmung zu einem Antrag auf Tempo 30, da „das Schutzgut Gesundheit bei den vorliegenden Lärmwerten höher zu bewerten ist als andere Belange“, sagte Rentschler.

Tempolimit kostet nur eine Minute

Verkehrslärm belastet aber auch das südliche Ortsende von Hegenlohe. „Dort ist nach dem Ortsschild Tempo 100 erlaubt, aber die Straße führt direkt an den Wohnhäusern im Gebiet Streichet vorbei. Die Leute, die dort wohnen, werden von einer Temporeduzierung exorbitant profitieren“, erklärte Rentschler. In diesem Bereich soll künftig nur noch Tempo 50 erlaubt sein, dafür sei allerdings zusätzlich eine Zustimmung des Regierungspräsidiums erforderlich.

Die Gremiumsmitglieder lobten das Vorhaben einmütig. „Das Ganze ist neben der Gesundheit und der Nachtruhe auch aus Sicherheitsaspekten zu begrüßen. Die Gehwege sind oft sehr schmal, und es sind auch viele Kinder entlang der Straßen unterwegs“, sagte Matthias Böhm (FUW). Martina Häussermann (CDU) nannte die Aussichten „höchst erfreulich für die Bürger und ihre Gesundheit“ und machte noch eine weitere Rechnung auf. Nach eigener Messung „dauert es gerade mal eine Minute länger, wenn ich mit 30 durch den gesamten Ort fahre“, sagte sie.