Großspende für die Letzte Generation Warum ein badischer Unternehmer Klimakleber unterstützt

Ein Klimaaktivist wird in Stuttgart von der Straße getragen. Foto: Andreas Fotoagentur-Stuttgart/Andreas Rosar

Peter Denk aus Freiburg hat der Letzten Generation zu ihrer aktuellen Großaktion in Berlin eine Großspende zugesagt. Dabei will er den Verkehr eigentlich schneller machen.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Eigentlich, das stellt Peter Denk klar, halte er ja nichts davon, sich auf der Straße fest zu kleben. Schließlich arbeitet er selbst, wenn man so will, in der Mobilitätsbranche. Und da geht es ihm um schnelles Vorankommen. Dennoch hat der Unternehmer aus Freiburg entschieden sich an einer Spendenaktion der Letzten Generation zu beteiligen. Alles, was zwischen Mittwoch, 14 Uhr, und Donnerstag, 14 Uhr, an Spenden eingehe, werde er verdoppeln. Im Idealfall werde er aus 100 000 Euro dann 200 000 Euro machen, kündigte der Unternehmer an.

 

Die Regierung habe bisher jede andere Form von Dialog und Protest ignoriert. Der Klimawandel habe jedoch „das Potenzial, die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft zu zerstören“. Es sei nicht akzeptabel diese wissenschaftlich belegte Bedrohung zu ignorieren. „Speziell wir Unternehmer sollten schon aus Eigeninteresse, unserer Verantwortung gegenüber unseren Betrieben und der Gesellschaft gerecht werden.“

Ökoworld zog wieder zurück

Denk ist Gründer des Entwicklungsbüros Denk Engineering und in der Fahrradszene seit Jahren bekannt. Im vergangenen Jahr verschmolz er sein Unternehmen mit dem amerikanischen Fahrradhersteller Specialized. Im Freiburger Lokschuppen forscht er mit einem Team aus 80 Mitarbeitern nach dem Fahrrad der Zukunft. Dabei geht es um Rennräder, Mountainbikes, aber auch Fahrräder, die Teil einer nachhaltigen CO2-freien Mobilität sein sollen, wie er dem Branchendienst SAZbike vor einem Jahr erklärte. Auch nach 150 Jahren könne man das Fahrrad immer noch verbessern, so sein Credo.

Dass Denks Spendenankündigung unterschiedliche Reaktionen hervorrufen wird, dürfte dem Ingenieur bewusst sein. Anfang Mai hatte die börsennotierte Fondsgesellschaft Ökoworld angekündigt, alle Einsatzkosten und Strafen, die der Letzten Generation für ihre Aktionen in Rechnung gestellt würden, begleichen zu wollen. Nach heftigen Reaktionen zog das Unternehmen seine Ankündigung aber schnell wieder zurück.

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