Grundschulbetreuung in Herrenberg Kürzung der Öffnungszeiten ist vom Tisch
Bei der Betreuung an den Grundschulen in Herrenberg soll es ab 2026 ein hohes Maß an zeitlicher Flexibilität geben. Gleichzeitig werden die Gebühren einheitlich gestaltet.
Bei der Betreuung an den Grundschulen in Herrenberg soll es ab 2026 ein hohes Maß an zeitlicher Flexibilität geben. Gleichzeitig werden die Gebühren einheitlich gestaltet.
Im großen Sparpaket, das die Stadtverwaltung angesichts der finanziell angespannten Lage im letzten Jahr für die Beratungen zum Haushalt 2025 geschnürt hatte, standen auch die Bildungs- und Betreuungsangebote, kurz „BiB-Angebote“ genannt, an den neun städtischen Grundschulen im Fokus. Der damalige Vorschlag, nicht nur die Gebühren erstmals seit 2021 entsprechend den eingetretenen Kostensteigerungen zu erhöhen, sondern gleichzeitig die Betreuungszeit am Nachmittag von bisher 17 auf 16 Uhr zu verkürzen, schlug hohe Wellen.
Aus der daraus gewonnenen Erkenntnis, dass es ohne die Beteiligung der unterschiedlichen Interessengruppen bei diesem Thema nicht geht, hatte die Stadtverwaltung mit einem moderierten BiB-Dialog reagiert. An den beiden Terminen nahmen Mitglieder des Gemeinderats, Vertreter aus den Gesamtelternbeirat der Herrenberger Schulen, des pädagogischen Personals und der Schulen teil.
Der draus resultierende neue Vorschlag, über den der Verwaltungsausschuss am Montag beriet, enthält nun „keine Punkte zum Thema Öffnungszeitenverkürzung“ mehr, betonte Oberbürgermeister Nico Reith. Stattdessen steht nun die maximale Flexibilität bei der Betreuungszeitenbuchung im Mittelpunkt, nachdem sich dies als großer Wunsch herauskristallisiert hat.
Die Frühbetreuung soll demnach schulspezifisch um 7 oder ab 7.30 Uhr beginnen. Die Mittagsbetreuung geht nach dem Unterricht bis 14 Uhr. An den beiden Kernstadt-Grundschulen und der Haslacher Grundschule, die bisher als einzige eine Nachmittagsbetreuung anbieten, ist diese wahlweise bis 15, 16 oder 17 Uhr möglich. Die Eltern können diese Komponenten entsprechend ihrem Bedarf pro Wochentag einzeln buchen und unterschiedlich kombinieren. Sie müssen sich aber grundsätzlich für ein halbes Jahr festlegen, welche Betreuungszeiten sie benötigen, erläuterte Andrea Gerster, die Leiterin des städtischen Amts für Kinder und Familie.
Maximal werden so 191 Euro fällig, und zwar wenn eine Familie ihr einziges Kind – die Gebühren sind nach Anzahl der Kinder gestaffelt – außerhalb des Schulunterrichts montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr in die Betreuung gibt: Frühbetreuung 48 Euro für die Früh-, 53 Euro für die Mittags- und 90 Euro für die Nachmittagsbetreuung.
Die Gebührensätze, die zuletzt 2021 erhöht werden, hat die Verwaltung zudem analog der Empfehlung für die Kitagebühren fortgeschrieben. Demnach trägt die Stadt mit rund 2,3 Millionen rund 75 Prozent der drei Millionen Euro, die das BiB-Angebot pro Jahr kostet. Der Anteil der Elternbeiträge liegt bei knapp 15 Prozent, Landeszuschüsse bilden den übrigen Teil.
Mit der neuen Gebührenstruktur, über die der Gemeinderat final am nächsten Dienstag entscheidet, soll das Angebot an allen Schulen harmonisiert werden, sodass Eltern für vergleichbare Leistungen auch gleiche Gebühren bezahlen. Dies ist bei den bisherigen Regeln, die aus dem Jahr 2011 stammen, nicht immer der Fall.