Hallenhockey-Bundesliga: HTC Stuttgarter Kickers Große Bühne für die Erstliga-Rückkehr

Lucca Epple (links) kehrt für die Hallenrunde aus München zu seinem Heimatverein HTC Stuttgarter Kickers zurück. Foto: Günter Bergmann

Die Männer des HTC Stuttgarter Kickers spielen erstmals seit fünf Jahren wieder in der höchsten deutschen Spielklasse. Zum Auftakt an diesem Wochenende wartet gleich der größtmögliche Gegner. Neu dabei im eigenen Kader: ein Rückkehrer und ein Nationalspieler.

Sport: Marius Gschwendtner (mgs)

Eine größere Bühne gibt es kaum für die Rückkehr in die Bundesliga: Der Aufsteiger HTC Stuttgarter Kickers empfängt an diesem Samstag, 15 Uhr, in der eigenen Halle zum ersten Spiel der neuen Hallenhockey-Saison den amtierenden deutschen Meister Mannheimer HC. „Wir freuen uns total, dass es dieses Spiel geworden ist – vor allem vor eigenem Publikum“, sagt der Trainer Till Ziemssen.

 

Lange haben die Degerlocher, die zuletzt 2019 in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten waren, auf den jetzigen Beginn hingefiebert. Nach dem Aufstieg im Februar kamen erst einmal auf dem Feld die Rückrunde 2023/24 und die Hinrunde 2024/2025 – dies weiterhin in der zweiten Liga. Dortiger aktueller Stand: ein guter zweiter Tabellenplatz, womit sich das Team um den Kapitän Sten Brandenstein nun in das Abenteuer Hallenbundesliga verabschiedet.

Das Ziel ist klar: Es lautet Klassenverbleib. „Wir wissen, dass wir dafür zwei oder drei Spiele gewinnen müssen“, sagt der Coach Ziemssen. Wenn die Anzeichen nicht trügen, wird sich seine Mannschaft in der sechs Teams starken Süd-Staffel dabei vor allem gegen die TG Frankenthal behaupten müssen. Schwer einzuschätzen ist, wie das junge Team des SC Frankfurt, momentan Spitzenreiter vor dem HTC Stuttgarter Kickers in der zweiten Feld-Bundesliga, und der Münchner SC in der Halle auftreten. „Bei München kommt es darauf an, wie sie in die Saison starten, ob sie Richtung Viertelfinale schielen oder doch eher nach unten“, sagt Ziemssen. Die Tabellenletzten der vier Staffeln steigen direkt ab.

Die beiden Süd-Startplätze für die Viertelfinals werden wohl wieder nur über die beiden letztmaligen Finalisten Mannheimer HC und TSV Mannheim gehen. Das Final-Four-Turnier um die deutsche Meisterschaft wird dann am 25. und 26. Januar in Frankfurt/Main stattfinden. Favoriten auf den Titel sind ebenfalls die beiden Mannheimer Teams sowie die Hamburger Aufgebote vom Harvestehuder THC und dem Club an der Alster.

Den eigenen Stil weiterentwickeln

Der HTC Stuttgarter Kickers will derweil aber nicht nur auf die Ergebnisse schauen, sondern hat sich noch ein weiteres Ziel gesetzt: „Wir möchten attraktives Hallenhockey spielen, mit viel Energie und Leidenschaft, um unseren Stil aus der vergangenen Saison weiterzuentwickeln und mit in die erste Liga zu nehmen“, sagt Ziemssen. Kennzeichen jenes Stuttgarter Stils ist die Konterstärke, in Kombination mit einer guten Defensive.

„Insgesamt und vor allem gegen die Topgegner wird es nur über eine starke Mannschaftsleistung gehen“, sagt Ziemssen. Anders als auf dem deutlich größeren Feld können im engen Hallenhockey die Einzelkönner weniger individuell ausrichten. Gleichwohl wollen die Stuttgarter sich auf ihre Leistungsträger wie den Toptorjäger Brandenstein oder Lucca Epple verlassen.

Das Eigengewächs Epple ist für die Feldrunde an den Münchner SC ausgeliehen, in der Halle geht der Stürmer aber wieder für die Stuttgarter auf Torejagd. Verstärken wird das Team außerdem der namibische Nationalspieler Liam Hermanus, der bereits 2019 für den HTC Stuttgarter Kickers gespielt hatte. Einziger Abgang ist der Torhüter Lars Kleikemper, der berufsbedingt zu Blau-Weiß Berlin wechselt – dies freilich ein gewichtiger Verlust. Immerhin ist der Mann Schweizer Nationalkeeper.

Ansonsten bleibt das eingespielte Team, das den Aufstieg gefeiert hat, zusammen. Nicht nur das stimmt den Trainer Ziemssen optimistisch, zum Auftakt gegen die Übermannschaft aus Mannheim zu bestehen. „Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, gegen den Titelverteidiger zu spielen, denn die Erstligisten haben zwei Wochen länger Feldsaison gespielt und dadurch weniger Zeit zur Vorbereitung gehabt“, sagt der Coach. Zudem hielten die Stuttgarter in einem Vorbereitungsturnier gut mit den Mannheimern mit und wurden punktgleich mit ihnen Zweiter.

Am Sonntag geht es für sie dann übrigens gleich weiter – mit dem ersten Auswärtsspiel der Saison in Frankenthal.

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