Die Stadt Filderstadt plant, die Hundesteuer zu erhöhen. Das Halten eines Hundes soll künftig 144 statt bislang 120 Euro im Jahr kosten. Was zahlt man anderswo?

Hundehalterinnen und -halter in Filderstadt sollen stärker zur Kasse gebeten werden. Die Stadt plant eine Erhöhung der Hundesteuer. Bislang werden für einen Hund 120 Euro pro Jahr fällig – dieser Steuersatz gilt seit Anfang 2010 – ab dem 1. Januar 2026 sollen es 144 Euro sein. Hält eine Person mehrere Hunde, so soll jedes weitere Tier das Doppelte des Steuersatzes kosten, also 288 Euro. Weiterhin ein Jahr lang steuerbefreit bleiben sollen Hunde aus dem örtlichen Tierheim. Ebenfalls auf Antrag steuerbefreit beziehungsweise -reduziert sollen Blinden-, Such- oder Jagdhunde bleiben, allerdings, und auch das ist neu, sollen diese Vorzüge mitunter nur für jeweils einen Hund gelten. Eine Ausnahme bilden sogenannte Kampfhunde. Welche Rassen für die Stadt Filderstadt unter diesen Begriff fallen, ist in der Satzung festgehalten. Das Halten von Pitbull-Terriern, Bordeaux-Doggen oder Mastiffs kostete bislang 840 Euro pro Jahr, daran soll sich auch künftig nichts ändern.

 

Kommunen im Umkreis verlangen mehr

Die Anzahl der gemeldeten Hunde in Filderstadt hat sich zuletzt merklich erhöht. Waren es Ende 2018 noch 1422 Tiere gewesen, zählte man im Oktober 2022 bereits 1608. Im Juli dieses Jahres waren 1619 Hunde beim Steueramt gemeldet. 2024 wurden in Filderstadt rund 206.471 Euro an Hundesteuer eingenommen. Unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Erhöhungen läge man künftig bei rund 240.000 Euro pro Jahr.

Hinzu kommt: Kommunen im Umkreis verlangen höhere Steuern. Esslingen, Neuhausen, Nürtingen und Ostfildern nehmen laut einer Zusammenstellung der Filderstädter Kämmerei jeweils 132 Euro für den ersten und 264 Euro für jeden weiteren Hund, in Leinfelden-Echterdingen sind es 126 beziehungsweise 252 Euro, in Tübingen 144 Euro für jeden Hund. Der Spitzenreiter in der Region ist demnach Kirchheim mit 156 beziehungsweise 312 Euro.

Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses haben die Erhöhung in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich empfohlen. Beschließen wird der Gemeinderat am 13. Oktober. In der Sitzung soll es in Vorbereitung auf die baldigen Haushaltsberatungen ebenfalls um eine weitere Steuererhöhung gehen.

Auch weitere Steuer soll erhöht werden

Auch Spielautomaten sollen höher besteuert werden. Foto: imago

Filderstadt plant auch eine Veränderung bei der Vergnügungssteuer, unter anderem bei der Besteuerung von Spielautomaten. Zuletzt gab es hier Anfang 2012 eine Erhöhung. Die Verwaltung empfiehlt, den Steuersatz bei den Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeit von derzeit 20 auf 25 Prozent der Bruttokasse zu erhöhen. „Ein Steuersatz von 25 Prozent der Bruttokasse wurde von verschiedenen Gerichten für zulässig erklärt“, teilt die Kämmerei mit. Ein Steuersatz in dieser Höhe werde von Esslingen, Kirchheim oder auch Ostfildern bereits angewandt. In diesem Juli waren im Ort 48 Spielautomaten registriert. Und auch andere Preise sollen sich erhöhen. So soll beispielsweise das Abhalten einer Erotikmesse je Veranstaltungstag künftig 500 Euro statt bislang 300 Euro kosten.

2024 wurden in Filderstadt aus der Vergnügungssteuer Einnahmen von knapp 462.000 Euro erzielt. Durch die nun beabsichtigten Erhöhung könnten laut der Kämmerei Einnahmen von 580.000 Euro erzielt werden. Der Verwaltungsausschuss stimmte auch dieser Erhöhung mehrheitlich zu. In der Gemeinderatssitzung am 13. Oktober, in der das finale Votum fallen soll, will die Verwaltung noch Infos zu kommunalen Lenkungsmöglichkeiten für diverse Vergnügungsetablissements liefern.