Hundesteuer wird teurer Ehninger Hundehalter zahlen künftig mehr

Bislang gab es in Ehningen keine gesonderte Steuer für sogenannte Kampfhunde. Das soll sich nun ändern. Foto: picture alliance / dpa

Nach mehreren Jahren ohne Veränderung steht in Ehningen die Erhöhung der Hundesteuer an. Was das für die 330 registrierten Vierbeiner bedeutet und wen die Erhöhung besonders betrifft.

Für viele Menschen ist ihr Hund ein Familienmitglied – doch das Zusammenleben mit dem treuen Vierbeiner wird in Ehningen bald teurer. Nachdem die Hundesteuer in Ehningen jahrelang nicht erhöht wurde, soll sie nun zum Jahr 2026 angepasst werden. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend einstimmig beschlossen.

 

Besitzer von Listenhunden trifft es am stärksten

Aktuell zahlen Hundehalter in Ehningen 100 Euro für den ersten Hund, und jeweils 200 Euro für jeden weiteren Hund im Haushalt. Ab 2026 soll der Betrag auf 120 Euro für den ersten und 240 Euro für jeden weiteren Hund im Haushalt steigen. „Die letzte Gebührenanpassung der Hundesteuer war im Jahr 2018“, erklärte Oliver Weth, der stellvertretende Kämmerer der Gemeinde. Mit den nun vorgeschlagenen Steuersätzen bewege sich die Gemeinde Ehningen noch leicht unter dem interkommunalen Durchschnitt, sagte Weth.

Eine gesonderte Steuer für Kampfhunde wird in Ehningen derzeit nicht erhoben. Doch auch das soll sich ändern. „Das Erheben eines gesonderten Steuersatzes für das Halten von sogenannten Kampfhunden wird von den meisten Kommunen in Baden-Württemberg praktiziert“, lautet die Begründung der Verwaltung. Bei den Kampfhunderassen – zu denen unter anderem American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Dogo Argentino, Pit Bull Terrier und Staffordshire Bullterrier gehören – wird aufgrund von fachwissenschaftlichen Untersuchungen ein generell höheres Gefährdungspotenzial angenommen.

Mit 600 Euro Hundesteuer pro Jahr für einen sogenannten Kampfhund, liege die Gemeinde im Vergleich zu umliegenden Städten und Gemeinden im Normbereich. Am meisten zahlen Kampfhundebesitzer vom kommenden Jahr an in Schönaich, dort wurde die Gebühr von 636 auf 1000 Euro erhöht. Die Stadt Böblingen verlangt für Listenhunde hingegen nur 360 Euro und befindet sich damit im unteren Bereich.

Aktuell sind rund 330 Hunde in Ehningen gemeldet

Das Ziel der deutlich höheren Besteuerung bei sogenannten Kampfhunden sei es, die Haltung solcher Hunde im Gemeindegebiet einzudämmen, heißt es von Seiten der Gemeinde. Die Erhöhung des Steuersatzes ist derzeit allerdings eher präventiver Natur. Denn aktuell gibt es in Ehningen keine Kampfhunde.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind rund 330 Hunde im Gemeindegebiet Ehningen gemeldet. Davon müssen 56 Hunde nur eine ermäßigte Steuer bezahlen, 56 Hunde sind komplett von der Steuer befreit. Es handle sich dabei beispielsweise um Rettungs- oder Wachhunde, erklärt Weth. Besonders lukrativ ist die Erhöhung der Hundesteuer für die Gemeinde nicht: Die jährlichen Einnahmen liegen bei rund 30 800 Euro. Durch die nun beschlossene Anpassung werden jährlich rund 6200 Euro Mehreinnahmen erzielt.

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