Igel sind aus verschiedenen Gründen gefährdet. Was jeder dafür tun kann, dass die stacheligen Vierbeiner überleben.
Sie kann nicht alle Igel retten. Das ist Denise Lorenz bewusst. Die Murrerin weiß auch, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, Igel im Garten zu füttern oder viel Zeit in die Pflege der Tierchen zu stecken. Aber ein paar einfache Kleinigkeiten oder einfach ein bisschen Umdenken fände sie schön.
Dass mit dem Igel eine bedrohte Tierart direkt vor der Haustüre wohnt, das treibt die 38-Jährige um. „Wir haben persönlich den größten Einfluss darauf, ob die Igel als Art überleben“, sagt sie. Und da könne jeder auf seine Weise ein bisschen mithelfen:
Tipp 1: Zäune sollten für den Igel durchlässig sein
So komisch es klingt, auch in ländlichen Gegenden haben es Igel nicht leicht. Das liegt daran, dass sie, um Nahrung zu finden, große Strecken zurücklegen müssen. Dabei verbrennen sie viel Energie. „Die Zäune oder Mauern, die einzelne Gärten voneinander trennen, sind oft nicht durchlässig“, hat Denise Lorenz beobachtet. Also muss der Igel außenrum oder bleibt im schlimmsten Falle im Zaun hängen. Kleine, etwa zwölf auf zwölf Zentimeter große Ausbuchtungen unten im Zaun können helfen, dass die Igel gut und gefahrlos durchkommen.
Tipp 2: Laub und Totholz für den Igel im Garten liegenlassen
Jetzt im Herbst, da die Menschen ohnehin ihre Gärten „aufräumen“, ist eine wichtige Zeit, auch an die Igel zu denken, sagt Denise Lorenz. Die Devise ist: Nicht allzu sehr aufzuräumen, sondern auch Laub und Totholz in ein paar Ecken liegen, das Gestrüpp etwas wachsen zu lassen. Im Frühjahr ist dann ebenfalls noch Vorsicht geboten beim Entfernen der Laubhaufen: Es könnte sein, dass der Igel noch Winterschlaf hält. Dieser kann bis in den Mai hinein dauern.
Tipp 3: Dieses Futter mögen Igel gerne
Igel ernähren sich in der Natur von Insekten, Würmern und anderen Kleinlebewesen. Dazu können auch Schnecken gehören, allerdings sind diese problematisch, da sich über ihre Aufnahme Innenparasiten auf den Igel übertragen können. Als Futter für Igel bietet sich laut Bund Naturschutz auch Katzenfutter an, wenn es getreidefrei ist und einen hohen Fleischanteil hat. Denise Lorenz benutzt ein solches als Trockenfutter und gibt noch getrocknete Soldatenfliegenlarven sowie Mehlwürmer dazu.
Tipp 4: Über einen Untersetzer voll Wasser freut sich der Igel
Auch Igel haben Durst. Eine Wasserschale im Garten – etwa ein Blumentopfuntersetzer – hilft den Tieren ganz unkompliziert. Je mehr Gartenbesitzer solche Wasserschalen aufstellen, desto weniger weit müssen die Igel laufen, wenn sie durstig sind.
Weitere Infos gibt es auf der Homepage des Vereins der Igelfreunde Stuttgart und Umgebung unter www.igelverein.de.