Es hört sich an wie ein schlechter Witz – per App trifft man sich jetzt zum Baby machen. „Just A Baby“ funktioniert ähnlich wie Tinder und soll Menschen vereinen, die gemeinsam ein Kind zeugen wollen.

Stuttgart - Tinder war gestern. Die App „Just A Baby“ hebt die Dating-Apps auf ein neues Level. Dabei geht es nicht mehr nur um ein harmloses Treffen und möglicherweise unverbindlichen Sex, sondern darum, gemeinsam ein Kind zu zeugen. Zwei Australier haben die App entwickelt. In ihrer Heimat, den USA und Großbritannien ist „Just A Baby“ bereits im App-Store erhältlich.

 

Das Ganze funktioniert ähnlich wie Tinder: Man legt ein „biologisches Profil“ an, in dem man angibt, was man sucht oder anbieten kann, egal ob Samen- oder Eizellenspende, Leihmutterschaft, eine traditionelle Partnerschaft oder Hilfe bei der Erziehung des Kindes. Über die potenziellen Sexualpartner erfährt man in erster Linie nur, wo sie wohnen. Details über ethnischen Hintergrund oder Bildungsgrad sollen außen vor bleiben. Viele User würden allerdings laut App-Mitgründer Paul Ryan nach genau diesen Informationen fragen. Die App solle aber – anders als bei den herkömmlichen Samenbanken bei denen diese Informationen vor der Spende abgefragt werden – die Menschen zusammenführen, die einen ähnlichen Wunsch hegen, so Ryan. In ihren biologischen Profilen schreiben die User ganz deutlich, was sie wollen. Eine Userin gab zum Beispiel an, dass sie Geschäftsfrau sei und ein blauäugiges Kind wolle.

Reaktionen auf „Just A Baby“

Die Reaktionen auf die App sind sehr unterschiedlich. Vor allem homosexuelle Paare oder Frauen und Männer, denen ihr Kinderwunsch bisher nicht erfüllt werden konnte, sehen in „Just A Baby“ die Möglichkeit zum Babyglück. Für andere ist die App noch nicht ausgereift. So mangele es unter anderem noch an Informationen über Erbkrankheiten oder Spermienqualität des Spenders.