Sie begegnen einem im Netz aktuell regelmäßig – Bilder bekannter Persönlichkeiten als KI-Actionfiguren in Plastikverpackungen. Der Online-Trend macht auch vor dem Kessel nicht halt. Wir haben einige bekannte Stuttgarter Actionfiguren gesammelt – ein Überblick.

Digital Desk: Nina Scheffel (nse)

Nicht alle Superhelden tragen Capes – das zeigt ein neuer Online-Trend, der in letzter Zeit zunehmend im Netz zu beobachten ist. Nutzer sozialer Medien posten Bilder kleiner Actionfiguren, verpackt in Plastikhüllen. Das Besondere: Bei den Figuren handelt es sich um KI-generierte Mini-Versionen der jeweiligen Nutzerinnen und Nutzer – inklusive passender Outfits und Accessoires. Auch vor Stuttgarter Persönlichkeiten und Politikerinnen und Politikern macht der Trend auf sozialen Medien wie LinkedIn, Instagram und TikTok nicht halt. Ein Überblick.

 

Kretschmann mit VfB-Schal und Gartenschere

Mithilfe des KI-Tools ChatGPT werden aktuell Kindheitsträume wahr – auch die hiesiger Politiker und Lokalprominenz. So postete die baden-württembergische Landesregierung auf ihrem Instagram-Kanal etwa Fotos von Ministerpräsident Winfried Kretschmann oder Finanzminister Danyal Bayaz. „Action-Ministerpräsident und Action-Finanzminister. Jetzt nicht in unserem Online-Shop. Wer würde sich einen davon holen?“, fragt die Landesregierung ihre Follower.

Figuren via ChatGPT erstellen

Mit nur einem Foto – am besten frontal, lächelnd – und einer Textbeschreibung zum Nutzer oder der Nutzerin kann man die KI-Figuren via ChatGPT erstellen und sie mit zur Person passenden Accessoires ausstatten lassen. So bekommt der Ministerpräsident etwa einen VfB-Stuttgart-Schal, eine Gartenschere und ein Hannah-Arendt-Buch als Zubehör verpasst. Finanzminister Danyal Bayaz widerum trägt eine Euro-Münze und einen Basketball mit passendem Trikot an seiner Seite.

Auch von anderen regionalen Politikern wie dem CDU-Landesvorsitzenden Manuel Hagel oder der Landesvorsitzenden der Grünen, Lena Schwelling, exisitieren solche digitalen Figuren.

Die Figur der Landesvorsitzenden der Grünen und Ulmer Stadträtin trägt den passenden Namen „Lena Schwelling – Green Force Edition“ – ausgestattet mit Babytrage und Kind, Ulmer Stadtplan, Mikrofon, Kaffeebecher und Tablet.

Ebenfalls auf den Trend aufgesprungen: die Stuttgarter Kulturschaffende und SPD-Politikerin Sara Dahme. „Here we go Du Megatrend! Eigentlich finde ich die Vorstellung, eine Actionfigur zu sein, eher nicht so geil… ich mach ja am liebsten selbst Dinge!“, schreibt sie dazu auf ihrem Instagram-Account.

Der Landtagsabgeordnete der FDP für den Wahlkreis Stuttgart II, Friedrich Haag, macht den Trend ebenfalls mit. „Eine Cola Zero, den Stuttgarter Fernsehturm, ein Angus-Rind und ein Feuerwehrauto immer mit dabei zu haben wäre schon praktisch. Für den Notfall...“, schreibt er zu dem auf X (ehemals Twitter) geposteten KI-Bild.

Doch nicht nur in der Lokalpolitik, auch bei den hiesigen Ordnungshütern ist der Trend offenbar angekommen. Die Polizei Ludwigsburg beispielsweise postet auf ihrem X-Account das KI-generierte Bild eines ihrer Hundeführer unter dem Titel „Hundeflüsterer Günther“ – ausgestattet mit Leckerli, Transportbox und Spielzeug.

Auch mit dabei: der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS). Auf Instagram zeigt der VVS eine Reihe von „Fahrgasttypen“ – ebenfalls mithilfe von KI erstellt.

Auch in der hiesigen DJ-Szene ist der Trend spürbar. Der Stuttgarter DJ und Resident im Club Proton, Cyre, war offenbar häufig danach gefragt worden, wie denn seine KI-Actionfigur aussieht. Auf seinem Instagram-Kanal postete er prompt die Antwort in Form eines KI-Bildes.

Auch der Stuttgarter Kinderrapper Tobi Polar hat den Online-Trend ausprobiert.

Aber nicht nur in Stuttgart und der Region, auch hinter dem Kesselrand sind viele dem Online-Trend verfallen. Im Netz kursieren beispielsweise auch KI-Bilder von US-Präsident Donald Trump, der als Accessoire einen Golfschläger und Dollarnoten mit sich herumträgt.

Die Bonner Ludwig-Erhard-Stiftung etwa hat via ChatGPT hat eine Actionfigur des zweiten Bundespräsidenten der Bundesrepublik erstellen lassen.

Auch viele weitere Bekanntheiten und Prominente wie beispielsweise Buchautorin und Podcasterin Sophie Passmann haben ein KI-Bild von sich erstellen lassen. Und das sind nur die Prominenten. Jeder, der ein brauchbares Foto von sich, Freunden oder Familie besitzt, kann den KI-Trend einfach selbst ausprobieren.