Da Mädchen und Frauen so lange benachteiligt wurden, ist in den vergangenen Jahren ein Entschluss gefasst worden: Mädchen sollte man besonders fördern, ihnen Vorbilder an die Hand geben, die eine neue, selbstbestimmte Weiblichkeit zeigen. Folge davon waren etwa „Girls Days“ in den naturwissenschaftlichen Fakultäten, aber auch zahlreiche Publikationen auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt mit einem provokativen Gestus. Zum Beispiel die „Good Night Storys für Rebel Girls“ der italienischen Autorin Francesca Cavallo. Ostentativ rebellisch sollten Mädchen jetzt sein, und wie bei so manchem feministischen T-Shirt-Spruch aus dieser Zeit durfte es dabei leidenschaftlich plakativ zugehen. Das hatte Erfolg, zumindest in Bezug auf die Verkaufszahlen. Das genannte Buch ist 2016 erschienen, zusammen mit seinem Nachfolger wurde es in 50 Sprachen übersetzt und mehr als sieben Millionen Mal verkauft.