Eigentlich hatte die Letzte Generation angekündigt, von den Klebe-Aktionen Abstand zu nehmen. Oder? Man muss genau hinschauen, um zu verstehen, warum sich die Klimaaktivisten nun am Flughafen Köln/Bonn wieder festgeklebt haben.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben am Mittwochmorgen von circa 5.45 Uhr an den Flughafen Köln/Bonn blockiert. Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei klebten sich fünf Menschen an einer Flugbahn fest. Die Aktivisten durchtrennten einen Zaun am Flughafen und fuhren teils mit Fahrrädern in die Nähe von Start- und Landebahnen, um sich dort festzukleben. Die Polizei beendete die Aktion. Der Flugbetrieb konnte laut Flughafenangaben mehrere Stunden nach Beginn der Blockade wieder aufgenommen werden. Im Tagesverlauf seien jedoch Verspätungen und Flugausfälle zu erwarten, hieß es.

 

Die Aktivisten kündigten für den Mittwoch weitere ähnliche Proteste an zehn Flughäfen in mehreren Ländern an, darunter in Großbritannien, in Österreich und in den USA. Am Flughafen Stuttgart herrschte am Mittwochmorgen „störungsfreier Normalbetrieb“, sagte ein Sprecher.

An Flughäfen könnte weiter geklebt werden

Doch warum klebt sich die Letzte Generation überhaupt noch fest? Hatten sie nicht Anfang dieses Jahres angekündigt, von diesen Klebe-Aktionen Abstand zu nehmen?

Man muss genau hinschauen. „Das Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet“, hieß es wörtlich in der Mitteilung. Es beginne „eine neue Ära unseres friedlichen, zivilen Widerstandes“. Von März an solle eine neue Strategie beginnen.

Ein Sprecher der Letzten Generation erklärt gegenüber unserer Zeitung: Die Klimaaktivisten hatten damit nur ein Ende der Straßenblockaden angekündigt. Denn weiter heißt es: „Zum anderen werden wir verstärkt Orte der fossilen Zerstörung für unseren Protest aufsuchen, so wie es in der Vergangenheit schon bei Protesten an Öl-Pipelines, Flughäfen oder dem Betriebsgelände von RWE der Fall war.“

In einer Mitteilung fordert die Letzte Generation die Bundesregierung dazu auf, ein rechtsverbindliches internationales Abkommen für den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 auszuarbeiten.