Im Poker um den Verkauf der Mercedes-Niederlassungen fordert der Betriebsrat Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe. Das klingt illusorisch, doch das deutsche Recht verleiht den Beschäftigten bei Betriebsverkäufen noch mehr Macht als beim Kampf um Lohnprozente.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau : Klaus Köster (kö)

Es wirkt wie eine Forderung aus Utopia – aber nur auf den ersten Blick: 60 000 Euro soll jeder der 8000 Beschäftigten der 80 konzerneigenen Mercedes-Niederlassungen in Deutschland erhalten, wenn sein Betrieb – wie von Mercedes geplant – verkauft wird und deshalb der Arbeitgeber wechselt. Zusätzlich soll es als sogenannten Nachteilsausgleich bis zu 60 Brutto-Monatsgehälter pro Person geben. Das hat die Betriebsratsvorsitzende von Mercedes-Benz Rhein Ruhr, Sandra Gutsch, bei einer Protestversammlung in Duisburg erklärt. Rechnerisch summieren sich die Forderungen auf einen Milliardenbetrag.