Im Poker um den Verkauf der Mercedes-Niederlassungen fordert der Betriebsrat Ausgleichszahlungen in Milliardenhöhe. Das klingt illusorisch, doch das deutsche Recht verleiht den Beschäftigten bei Betriebsverkäufen noch mehr Macht als beim Kampf um Lohnprozente.
Es wirkt wie eine Forderung aus Utopia – aber nur auf den ersten Blick: 60 000 Euro soll jeder der 8000 Beschäftigten der 80 konzerneigenen Mercedes-Niederlassungen in Deutschland erhalten, wenn sein Betrieb – wie von Mercedes geplant – verkauft wird und deshalb der Arbeitgeber wechselt. Zusätzlich soll es als sogenannten Nachteilsausgleich bis zu 60 Brutto-Monatsgehälter pro Person geben. Das hat die Betriebsratsvorsitzende von Mercedes-Benz Rhein Ruhr, Sandra Gutsch, bei einer Protestversammlung in Duisburg erklärt. Rechnerisch summieren sich die Forderungen auf einen Milliardenbetrag.