Die Sportklinik Stuttgart kombiniert High-Tech und Expertise für perfekte Kreuzbandversorgung. Mit maßgeschneiderten Lösungen zurück zu Stabilität und sicherem Sport.

Die Behandlung von Kreuzbandrissen hat in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Diese sind sowohl auf das größere Verständnis biomechanischer Zusammenhänge als auch auf die verfeinerten Operationstechniken zurückzuführen. Das hat jedoch gleichzeitig dazu geführt, dass die höchstmögliche Qualität der Versorgung nur in spezialisierten Zentren erreicht werden kann, da nur diese über die erforderlichen Experten mit entsprechender Erfahrung und die notwendige technische Ausstattung verfügen.

 

Die Sportklinik im Klinikum Stuttgart gehört bei der Behandlung von Kreuzbandrissen zu den Vorreitern und bietet Patienten eine hochindividualisierte Versorgung.

Fortschrittliche Techniken in der Kreuzbandrekonstruktion

Das vordere und das hintere Kreuzband sitzen zentral im Kniegelenk. Sie sorgen dafür, dass sich der Unterschenkel und der Oberschenkel nicht zu weit nach vorne beziehungsweise hinten gegeneinander verschieben können. Zudem sorgen sie für eine gewisse Rotationsstabilität. Verletzungen, insbesondere beim Sport, entstehen häufig dadurch, dass das Knie nach innen wegkippt, also in das umgangssprachliche X-Bein, und sich gleichzeitig verdreht. Neben einem Riss des vorderen Kreuzbandes treten bei diesem Unfallmechanismus oftmals Begleitverletzungen am Innenband oder den Menisken auf.

Gerade wer nach einer solchen Verletzung wieder Sport treiben will, insbesondere wenn es sich um Leitungssport handelt, sollte sich mit den bestehenden Behandlungsmethoden auseinandersetzen. „Aktuelle biomechanische Erkenntnisse zeigen, dass es nicht nur darauf ankommt, die Mitte des Knies anzuschauen und das dortige vordere Kreuzband wieder herzustellen“, warnt Privat-Dozent Dr. Michael Schlumberger, Ärztlicher Direktor der Sportklinik im Klinikum Stuttgart. Vielmehr müsse auch auf weitere Parameter geachtet werden. „Um zukünftigen Verletzungen vorzubeugen, behandeln wir auch zusätzliche Instabilitäten, etwa des Innenbandes oder der außenseitigen Kapsel.“

Zudem müssten auch spezielle Risskonfigurationen des Innenmeniskus und des Außenmeniskus beachtet werden, da diese ebenfalls für die Stabilität des Kniegelenks wichtig sind. „Was häufig unterschätzt wird und erst im Rahmen einer Verletzung auffällt, ist die knöcherne Formgebung, also die Stellung der Beinachse oder der Neigungswinkel des Unterschenkels,“ ergänzt Schlumberger. In speziellen Fällen, vor allem auch bei erneutem Riss nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands, müssen die knöchernen Abweichungen erkannt und gegebenenfalls auch korrigiert werden.

Jeden Patienten individuell betrachten

Die Sportklinik im Klinikum Stuttgart nutzt die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse, um die Patienten nach einem Kreuzbandriss bestmöglich zu versorgen. Wichtig ist dabei, jeden Patienten individuell zu betrachten. „Jeder Patient, jede Verletzung ist anders,“ betont Schlumberger. Bei Patienten, welche ein erhöhtes Risiko haben nach der Kreuzbandrekonstruktion erneut eine Verletzung des Kreuzbands zu erleiden etwa durch Risiko-Sportarten wie Handball oder Fußball, spezielle konstitutionelle Gegebenheiten wie Überbeweglichkeit der Gelenke aufweisen oder bei denen zusätzliche Instabilitäten erkannt wurden, können die Operateure sogenannte periphere Stabilisierungen durchführen (Verstärkungen des Außenseitigen Kapsel-/Bandapparats (ALL) – oder Rekonstruktionen von Anteilen des Innenband-Komplexes).

„Wir entscheiden individuell, welche Transplantate für den jeweiligen Sportler am sinnvollsten sind,“ erläutert Schlumberger. Infrage kommen beispielsweise die Quadrizepssehne, die Beugesehne oder in speziellen Fällen eine Sehne aus der Sprunggelenksregion. Die Patellasehne, welche früher das Standard-Transplantat war, kommt auf Grund der möglichen Probleme kaum noch zum Einsatz.

So ist, je nach Verletzungsmuster, zum Beispiel bei einem Fußballer die beste Möglichkeit, ein Beugesehnen-Transplantat mit zusätzlicher ALL-Rekonstruktion zu verwenden, um eine möglichst hohe Stabilität zu erreichen und die volle Kraft der Beinstreckmuskulatur zu erhalten. Hingegen kann für einen Sprinter aus der Leichtathletik ein Quadrizepssehnen-Transplantat vorteilhaft sein, da die volle Kraft der Beugemuskulatur zu erhalten und somit Nachteile beim Start zu vermeiden sind.

Osteotomie in der Sportklinik

„Wenn das Verletzungsrisiko durch deutlich abweichende Stellung der Knochen und Gelenke erhöht ist, können wir durch sogenannte Osteotomien, Korrekturen vornehmen,“ sagt Schlumberger. Anwendung findet diese Technik aktuell vor allem bei Patienten, bei denen es schon zu mehrfachen Verletzungen des vorderen Kreuzbands nach Operationen kam. In selten Fällen greift man darauf bereits nach der ersten Verletzung zurück. Durch eine Kombination dieser Eingriffe kann das Risiko, die gleiche Verletzung erneut zu erleiden, massiv gesenkt werden. Allerdings bieten dieses komplette Spektrum an Knieeingriffen nur sehr wenige hochspezialisierte Zentren in Deutschland an, darunter die Sportklinik im Klinikum Stuttgart.

Kreuzbandriss: Wie geht es nach der Operation weiter?

Um das zukünftige Verletzungsrisiko zu minimieren, ist auch eine gute physiotherapeutische Nachbehandlung nötig. Wichtig ist eine sofortige Beübung des Gelenks, schon in den ersten Tagen. Über die folgenden Wochen und Monate stehen dann die Verbesserung der Beweglichkeit und der Aufbau der Muskulatur sowie dann im Verlauf auch Schnellkraft, Koordinations- und Ausdauerübungen im Vordergrund. Dazu sind eine konsequente Physiotherapie und besonders auch die eigenständige Umsetzung dort gezeigter Übungen nötig.

Vor der Rückkehr in den Wettkampfsport empfiehlt Privat-Dozent Dr. Schlumberger den Sportlern eine „Return-to-sport“ Testung. Dabei wird mittels standardisierter Verfahren untersucht, ob das Gelenk beziehungsweise der gesamte Körper mit dem Knie wieder die volle Funktion, (Schnell-)Kraft, Ausdauer und Koordination erreicht hat. Auch dieser Zeitpunkt ist sehr individuell. Schlumberger: „Früher hieß es, dass man nach sechs Monaten wieder Fußball spielen kann. Die Realität zeigt aber, dass es je nach Verletzungsmuster eher acht bis zwölf Monate dauern kann.“


Über die Sportklinik

Die Sportklinik im Klinikum Stuttgart bietet hochspezialisierte Diagnostik, Therapie und Nachbehandlung von Sportverletzungen. Die Sportklinik, Unfallchirurgie und Orthopädie im Klinikum Stuttgart wird gemeinsam geleitet von den Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Christian Knop, Dr. Patrik Reize und Privatdozent Dr. Michael Schlumberger. Patienten profitieren von modernster Bildgebung, einer Rundum-Notfallversorgung und Experten in Schmerz-, Hand- und Wirbelsäulenchirurgie. Nähere Informationen sind auf der Webseite des Klinikum Stuttgart nachzulesen.