Das Kübelesrennen auf dem Marktplatz ist am Schmotzige Dunschdig der Höhepunkt der Bad Cannstatter Straßenfasnet. 28 Teams wetteiferten dieses Mal um den Sieg im Hindernisparcours.
Mit dem Kübelesrennen hat die Fasnet in Bad Cannstatt am Schmotzige Dunschdig ihren Höhepunkt erreicht. 28 Teams, darunter reichlich Lokal- und Politprominenz, wetteiferten dieses Mal um den Sieg im Hindernisparcours. Am Ende hatte das Gespann der Jungen Union Bad Cannstatt, das zum ersten Mal am Rennen teilgenommen hatte, die Pappnasen vorn.
Insofern war die diesjährige Ausgabe des traditionellen Kübelesrennen des Fasnetvereins Kübelesmarkt Bad Cannstatt für einige faustdicke Überraschungen gut. Denn allein mit Siegeswillen und einem großem Mundwerk vor dem Rennen war der Wettlauf in den Holzkübeln auf Rädern nicht zu gewinnen. Fahrkönnen war gefragt. Und wer sich, wie das Team der Polizei, nicht strickt an die Vorgaben der Rennleitung hielt, musste mit einem Strafzettel von Oberkübler Steffen Kauderer rechnen.
Das sind die Reglen
Die Regeln des Kübelesrennen sind einfach: Ein Teamteilnehmer schiebt, einer sitzt im Kübel, der dritte schwenkt das Schild mit dem Namen des Trios. Auf Kommando gehen zwei Teams gegeneinander in den Hindernisparcours. Zuerst muss dabei im Slalomkurs die Wippe angesteuert werden. Weil es nur eine für beide Teams gibt, ist bereits da das Gerangel groß und manche Equipe kommt unter die Räder. Oder wie Kauderer launig kommentierte: „Wer zerscht drauf isch, isch zerscht droba!“
Anschließend bauen die Teams Stadttore aus wackeligen Styroporblöcken, die durchfahren werden müssen. Quasi im Vorbeifliegen wird dann eine Mondfigur durch einen Schlag auf den Lichtschalter beleuchtet, danach muss eine Zielscheibe getroffen werden. Zu guter Letzt ist Hochspringen angesagt, wenn beim letzten Zielhindernis eine Schelle an einem Gerüst angeschlagen werden muss. Neben dem direkten Vergleich der beiden konkurrierenden Teams wird noch die Zeit für die Gesamtwertung gestoppt.
Mehrere Teams erleiden Schiffbruch
Dass die Hatz nicht immer gut geht, konnten die närrischen Zuschauer auf dem voll besetzten Cannstatter Marktplatz am Donnerstagabend nicht nur einmal miterleben. So erlitten gleich mehrere Teams mit ihren Kübeln an der Wippe Schiffbruch und kenterten. Über Blessuren klagte am Ende glücklicherweise niemand.
Mit von der Partie im Kübel waren in diesem Jahr unter anderen Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne), der Bundestagsabgeordnete Maximilian Mörseburg von der CDU oder Stuttgarts Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann, der das Rössle-Team der Stadt anführte. Der zeigte sich mit dem Ergebnis seiner Mannschaft trotz eines hinteren Rangs im Ziel „voll zufrieden“. Mit dem Gesamtsieg hatten aber weder die politischen noch die kommunalen Schwergewichte am Ende etwas tun.
Sieger können sich über Riesenbrezel und Sekt freuen
Kevin Krzyzanowski, Leonie Tolo und Florian Fuchs von der Jungen Union Bad Cannstatt fuhren mit unschlagbaren 19 Sekunden als lupenreine Rookies in Nachthemd und Zipfelmütze den Gesamtsieg sowie den Sieg bei den gemischten Gruppen beim ersten Kübelesrennen seit 2020 ein. Deren Siegstrategie war so einfach wie effektiv: „Spaß haben“, erklärte nach der Siegerehrung ein begeisterter Florian Fuchs. In der reinen Männerwertung gewann die Volksbank Stuttgart, bei den Damen führte die Karnevalsgesellschaft Rosenmontag das Klassement an. Für die konkurrenzlos gute Leistung im Holzkübel gab es für die Junge Union eine Riesenbrezel und eine Magnumflasche Sekt.