Das Oldtimertreffen in Weissach hat sich längst einen Namen gemacht. Warum das Treffen im Ortskern so besonders ist und was die Besucher erwartet.
Geht es um Autos, ist der kleine Ort Weissach am Rande des Landkreises Böblingen bekannter, als seine Einwohnerzahl vermuten lassen würde: Porsche hat hier ein großes Entwicklungszentrum, die Geschichte des Autoherstellers ist auch eng an die der Gemeinde verknüpft. Kitas und Schulen sind hier nach dem Porsche-Gründer und seinem Sohn benannt, Ehrenbürger ist ein legendärer Porsche-Rennfahrer.
Wenig verwunderlich also, dass Weissach seit jeher Schauort eines Oldtimertreffens ist, das in der Szene längst über die Region hinaus eine Hausnummer geworden ist. Vergangenes Jahr versammelten sich mehrere Tausend Besucher in der kleinen Gemeinde, mehr als 400 Fahrzeuge rollten damals durch den Ort – das größte Oldtimertreffen in 21 Jahren.
Schnucklige Kulisse für Oldtimertreffen in Weissach
Am kommenden Sonntag, 6. Juli, lädt der ortsansässige Oldtimer Club zur inzwischen 22. Ausgabe des Oldtimertreffens. „Was die Veranstaltung auszeichnet, ist, dass sie im Ortskern stattfindet“, betont Vereinsvorsitzender Timo Kuthada. Der Marktplatz würde für das Oldtimertreffen eine „schnuckelige“ Kulisse bieten. „Das ist kein Standardtreffen auf der grünen Wiese“, so der Vereinschef. „Es gibt nicht viele Treffen dieser Art.“
Für den Oldtimer Club ist das Oldtimertreffen essenzieller Kern der Vereinsarbeit, es ist sogar in der Satzung des Vereins festgehalten. „Die Fahrzeuge kommen aus der ganzen Region“, sagt Kuthada. „Und es kommen auch immer wieder neue.“ Der Oldtimerfan lebt seit 2015 in Weissach, war seitdem auf fast jedem der Treffen – erst privat, inzwischen als Organisator.
Jedes Jahr lassen sich beim Oldtimertreffen auf dem Marktplatz mehrere hundert Fahrzeuge bestaunen – von Porsche, aber selbstverständlich auch von anderen Herstellern. Zu sehen gibt es meistens nicht nur Autos, sondern auch Mopeds oder Sonderfahrzeuge, Traktoren zum Beispiel. Einzige Voraussetzung: das Fahrzeug muss älter als 30 Jahre alt sein. Den Vereinsvorsitzenden Timo Kuthada freut es besonders, wenn er auf dem Treffen sehr seltene Oldtimer entdeckt, im vergangenen Jahr sei etwa ein Fridolin, ein altes VW Postauto, dabei gewesen.
Zum Oldtimertreffen fährt auch der Feurige Elias nach Weissach
Unweit des Marktplatzes wird während des Treffens derweil auch ein Oldtimer der anderen Art fahren. Denn dass während des Oldtimertreffens auch der Feurige Elias, eine historische Dampflok, auf ihrer Stammstrecke zwischen Weissach und Korntal pendelt, ist inzwischen Tradition geworden. Mit der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES), die den Feurigen Elias in ihrem Schuppen in Weissach pflegt, sei man im regen Austausch, berichtet Timo Kuthada. „Es gab ein Jahr, da ist der Feurige Elias nicht gefahren“, erinnert er sich. „Das haben wir an den Besucherzahlen richtig gemerkt.“
Die GES feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen – die Feierlichkeiten hat man seitens des Oldtimer Clubs mit dem eigenen, 25-jährigen Geburtstag koordiniert. Für die beiden Vereine ist die 22. Edition des Oldtimertreffens in Weissach also auch eine Jubiläumsausgabe. Los geht es um 11 Uhr. Bis 14 Uhr werden dann auf dem Marktplatz die einfahrenden Fahrzeuge vorgestellt. Ab 15 Uhr übernimmt Bürgermeister Jens Millow als Schirmherr der Veranstaltung die Prämierung der Fahrzeuge.